Der Preis werde Herbert Tilg „in Anerkennung seiner bisherigen Arbeit, die wesentlichen Anteil an der Erforschung und besseren Behandelbarkeit von Darm- und Stoffwechselerkrankungen hat“, verliehen, wie Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) die Entscheidung begründete.
Besonders häufig zitiert
Sein „herausragendes Wirken in der Erforschung von Fettlebererkrankungen und chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen“ solle damit gewürdigt werden, wie Gesundheitslandesrätin Annette Leja (ÖVP) betonte. Tilg zähle zu den „most highly cited researchers 2020“ – seine Forschung werde also besonders häufig von anderen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zitiert. Zudem sei er auch ein Mentor für junge Wissenschafterinnen und Wissenschafter, wurde hervorgestrichen.
Tiroler Landespreis für Wissenschaft
Mit dem Preis zeichnet die Tiroler Landesregierung „hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der Wissenschaft“ aus, wie es heißt. Der Preis wird als Würdigung eines Gesamtwerks, einer außergewöhnlichen Einzelleistung einer Person oder einer außergewöhnlichen Leistung einer Arbeitsgruppe verliehen. Die Auszeichnung ist mit 14.000 Euro dotiert.
Kompetent in mehreren Fachgebieten
Herbert Tilg hat sich während seiner Laufbahn auf die Bereiche Endokrinologie, Gastroenterologie und Stoffwechsel spezialisiert. Auf sein Studium in Innsbruck folgte ein Forschungsaufenthalt in den USA und im Jahr 1993 die Habilitation zum Thema „Zytokine und Lebererkrankungen“.
Tilg ist Zusatzfacharzt für Gastroenterologie und Hepatologie, Onkologie und Intensivmedizin und war bis 2001 geschäftsführender Oberarzt und stellvertretender Leiter der Innsbrucker Universitätsklinik für Innere Medizin. Ab 2002 leitete er die Abteilung für Innere Medizin am Akademischen Lehrkrankenhaus Hall, 2012 folgte die Berufung zum Professor für Innere Medizin und als Direktor der Inneren Medizin I an der Meduni.
Förderpreis an Tilg-Mitarbeiter
Der Preisträger, beziehungsweise die Preisträgerin, darf eine ausgezeichnete Leistung einer jüngeren Kollegin oder Kollegen aus dem gleichen Fachbereich mit einem Förderungspreis honorieren, der mit 4.000 Euro dotiert ist. Heuer ging dieser Förderpreis an den Mediziner Timon Adolph, einen Mitarbeiter von Herbert Tilg.
Adolph ist Oberarzt an der Innsbrucker Uniklinik für Innere Medizin I. Sein Schwerpunkt liegt auf der Erforschung metaboler Entzündungen als Ursache gastrointestinaler Erkrankungen, etwa im Zusammenhang mit den chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen Morbus Chron und Colitis ulcerosa. Im Vorjahr gingen die Landespreise an zwei Geologen – mehr dazu in Wissenschaftspreis an Geologen Spötl.