Landesgericht Innsbruck
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Chronik

Schuldspruch nach Drogen-Partys im Keller

Eine Oberländerin ist am Freitag in Innsbruck verurteilt worden. Sie hat laut Anklage Teenager mit Drogen versorgt und ihnen auch gezeigt, wie diese zu konsumieren seien. Die Frau stritt vieles ab, die jungen Zeuginnen belasteten sie allerdings schwer.

Sie sei „fassungslos“, kommentierte am Freitag Richterin Helga Moser die Vorwürfe – in ihren 20 Jahren als Richterin habe sie so einen Fall jedenfalls noch nicht erlebt. Die Jugendlichen beschrieben am Freitag detailreich und glaubhaft ihre ersten Suchtgifterfahrungen.

Silvesterparty mit Alkohol und Joints

Im Haus der 48-Jährigen war demnach ein Partyraum eingerichtet, der offenbar zu einem willkommenen Treffpunkt während des Corona-Lockdowns im letzten Herbst wurde. Die Frau soll die Jugendlichen mit Büchern über diverse Suchtmittel versorgt haben und ihnen auch gezeigt haben, wie man Joints baut und diese raucht.

Bei einer Silvesterparty habe es Alkohol und insgesamt acht Joints gegeben. Die 13-jährige Tochter der Angeklagten sei dabei „völlig dicht vom Alkohol“ gewesen, wie die Richterin aus dem Protokoll zitierte. Ein anderes Mädchen sagte aus, dass auch gekifft worden sei. Ein betroffener Vater fand schließlich bei seiner Tochter Marihuana und informierte die Polizei. Inzwischen hatten mehrere Eltern Anzeige erstattet.

Mutter gab Fehler nur teilweise zu

Die Richterin wollte bei der Verhandlung mehrmals von der Angeklagten wissen, was „um Himmels Willen“ ihr durch den Kopf gegangen sei. Antworten darauf gab es allerdings wenige. Zwar sprach die Mutter am Ende von einem Riesenfehler, während der Verhandlung ortete sie allerdings eine Verleumdung der Mädchen und ihrer Eltern. An vielen der Drogendelikte wollte sie gar nicht beteiligt gewesen sein, wie sie betonte.

Die Oberländerin wurde am Freitag schuldig gesprochen und zu einer Geldstrafe von knapp 1.500 Euro verurteilt. Möglich gewesen wäre ein Strafmaß von bis zu drei Jahren Haft. Es kommt auch noch zu weiteren Strafverfahren für andere Beteiligte. Die Oberländerin nahm das Urteil an.