Schild 30 km/h Zone
Hermann Hammer
Hermann Hammer
Politik

Landtagsdebatte um Verkehrsberuhigung

Bei der ersten Landtagssitzung nach der Sommerpause ist am Mittwoch der Verkehr Thema gewesen. Seit Jahren verspricht die Landesregierung, dass Tirol nachhaltiger und umweltfreundlicher werden soll. Am Mittwoch war vor allem Verkehrsberuhigung in den Gemeinden das Thema.

Autofrei soll Tirol nicht werden, schickte Verkehrslandesrätin Ingrid Felipe (Grüne) am Mittwoch voraus. Sie will stattdessen auf Tempo 30 und mehr Begegnungszonen setzen. Strikte Autofreie Zonen würden nur neue Probleme schaffen. Wenn man einen Teil autofrei mache, tummle sich alles am Ring außen herum, so Felipe, „das muss gut überlegt sein“. Bei einer Begegnungszone oder Temporeduktion sei der Konflikt oft geringer, „weil man nicht das Gefühl hat, dass es gleich gar nicht mehr geht“.

Verkehrs-Brennpunkt Schulen

Dazu zeigte die Verkehrslandesrätin auch ein Plakat von Volksschülern in Obsteig, die sich Tempo 30 und eine Ampel wünschen. Philip Wohlgemuth von der SPÖ griff das gleich auf, denn gerade rund um die Schulen würden zu viele Unfälle passieren. Autos vor den Schulen, gerade zu Beginn und am Ende der Schulzeit, stellten ein erhöhtes Risiko für Kinder dar und verursachten auch ein Verkehrschaos.

Wohlgemuth stellte Sperrzonen vor Schulen wie in Südtirol in den Raum, vom Land ist davon aber keine Entscheidung zu erwarten. Felipe sagte, sie sei ein großer Fan von Schulzonen, die Entscheidung darüber sei aber in den Gemeinden zu treffen.

Kritik an fehlenden Ansagen

Vorerst ändert sich also wenig auf den Tiroler Straßen, konkrete Maßnahmen würden fehlen, kritisierte Markus Sint von der Liste Fritz. Man könnte sich ein paar Ansagen erwarten, die habe er aber nicht gehört. Er wisse nicht, ob Innsbruck eine autofreie Innenstadt bekomme, ob wie in Paris Tempo 30 in Innsbruck komme oder ob Obsteig eine Ampel bekomme.

Auch der NEOS-Abgeordnete Andreas Leitgeb sah viele Reden, aber wenig Umsetzung zur Verkehrsberuhigung. Man habe seit Jahren die Zügel in der Hand, es geschehe aber überschaubar wenig. Felipe konterte und verwies auf mehr öffentlichen Verkehr. Auch am Ausbau der Park and Ride Plätze rund um die Bahnhöfe werde seit Jahren gearbeitet.