Während der Reblauskatastrophe wurde im 19. Jahrhundert in Europa quasi der gesamte Weinbau zerstört. Erst jetzt befassen sich Weinexpertinnen und -experten intensiver mit alten Weingütern in der Gemeinde Serso am Eingang des Fersentals, wo uralte Traubensorten von der Reblauskatastrophe verschont blieben.
Sandige Böden schützten Weinreben vor Laus
Auf einer fünf Hektar großen Fläche gedeihen dort sechs alte Rebsorten. Die sandigen und säurehaltigen Böden schützten die Reben vor der Reblaus. Die Pavana ist beispielsweise die einzige Rotweinsorte, die im Projekt Blanc de Sers aufscheint. „Die Vernazza Rebe war fast ausgestorben. Nur durch unser Projekt ist sie noch am Leben. Man weiß kaum was über ihre Geschichte aber die Traube schmeckt wunderbar“, so Stefano Delugan, ein Agronom, der die kleine Winzerschaft von Serso berät.

Serso gilt als Schnittstelle der österreichischen und italienischen Rebgeschichte. Einige Sorten sind Zeugen des österreichischen Kaiserreichs. „Wir haben herausgefunden, dass der Blanc de Sers eine erstaunliche Langlebigkeit aufweist“, sagte die Weinproduzentin Chiara Simoni. Auch nach zehn Jahren sei der Blanc de Sers noch gut zu genießen. Die Gemeinde Serso stehe jedenfalls für den Erhalt gewachsener Kulturen.