Kutin wuchs als jüngstes von fünf Kindern in Bozen auf. Als seine älteste Schwester und seine Mutter starben, kam der damals zwölfjährige Helmut Kutin in das erste SOS-Kinderdorf nach Imst. „Wir waren Schicksalsgenossen und haben zusammengehalten“, beschrieb er die Zeit als Kind im SOS-Kinderdorf. Er sei glücklich gewesen, dieses Dorf sein Zuhause nenne zu können.
SOS-Kinderdorf als Hobby und Lebensaufgabe
Seither war Kutin eng mit dem SOS-Kinderdorf verbunden. 1967 ging er schließlich nach intensive Gespräche mit Kinderdorf-Gründer Hermann Gmeiner nach Asien. Was folgte, war eine wahre Erfolgsgeschichte. Kutin baute in Vietnam das erste und damals größte SOS-Kinderdorf der Welt im heutigen Ho-Chi-Minh-Stadt. Im Anschluss sorgte er für eine rasche Verbreitung der Idee in Südostasien. Über 50 Kinderdörfer und weitere 50 Sozialeinrichtungen entstanden unter Kutins Führung innerhalb von zehn Jahren.
„Es fehlt der Welt nicht so sehr an gutem Willen, sondern es fehlt immer wieder am konkreten Umsetzen in die Tat. Wir können alle jeden Tag einen kleinen Beitrag leisten“, so Kutin, der er sich zur Lebensaufgabe machte, sich für Kinder in Not einzusetzen. Für seinen Einsatz wurde er 19721 zum Asien-Repräsentaten von SOS-Kinderdorf International ernannt.
Kutin wird Präsident und Ehrenpräsident
Hermann Gmeiner schlug Kutin noch zu Lebzeiten als seinen Nachfolger vor. 1985, ein Jahr vor dem Tod von Hermann Gmeiner, wurde Kutin Präsident von SOS-Kinderdorf. 27 Jahre arbeitete er voller Leidenschaft und Hingabe ehe er 2012 das Präsidentenamt an den Inder Siddharta Kaul übergab. Als Präsident von SOS-Kinderdorf-Österreich arbeitete Kutin noch bis 2017 weiter. In Würdigung seines Wirkens wurde er anschließend zum Ehrenpräsidenten ernannt.
Für Helmut Kutin gilt bis heute, dass Kinder das Wichtigste sind. Nach wie vor setzt er sich für die Rechte von Kindern und ein kindgerechtes Leben ein. „Helmut Kutin ist für mich seit vielen Jahren wertvoller Mentor und Begleiter und hat immer wieder betont – auch wenn er manches anders gesehen und entschieden hätte – darauf zu vertrauen, dass die junge Generation den Weg für SOS-Kinderdorf erfolgreich weiterführen wird“, sagte Christian Moser, Geschäftsführer von SOS-Kinderdorf in Österreich. Er bedankte sich im Namen des Aufsichtsrates und aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Helmut Kutin.