Wartende Arbeitslose beim AMS in Innsbruck
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Wirtschaft

Arbeitslosenzahl um ein Drittel gesunken

Die Zahl der Arbeitslosen ist in Tirol im September im Vergleich zum Vorjahr um 31,1 Prozent gesunken. Mit Monatsende waren 13.568 Personen als arbeitslos gemeldet. Vor allem die boomende Tourismusbranche war für den Rückgang ausschlaggebend, teilte das AMS mit.

Ende September 2021 sind in Tirol 13.568 Menschen arbeitslos, Das waren 6.126 bzw. 31,1 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Zugleich stieg jedoch die Zahl der Personen in Schulungen um 596 auf 2.508. Damit waren insgesamt 16.076 Personen in Tirol als arbeitslos gemeldet oder befanden sich in Schulungen.

Bei 13.568 Arbeitslosen und 345.000 unselbständig Beschäftigten betrug die Arbeitslosenquote im September 2021 in Tirol 3,8 Prozent. Ein Jahr zuvor lag dieser Wert bei 5,5 Prozent. Damit halte die Erholung am Tiroler Arbeitsmarkt an. Allerdings werde die Arbeitslosigkeit mit Ende der Sommersaison in den kommenden Monaten bis zum Dezember wieder steigen, warnte das AMS.

Arbeitslosigkeit im Tourismus unter Vorkrisenniveau

In der Tourismusbranche sank die Arbeitslosigkeit um 49,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und lag Ende September deutlich unter dem Niveau vom September 2019. Verhältnismäßig gering sank die Arbeitslosigkeit mit 25,1 Prozent im Handel und mit 23,1 Prozent in der Herstellung von Waren. In diesen beiden Branchen liegt sie weiterhin über dem Vorkrisenniveau.

Schankanlage mit vier Bierkrügen
APA/BARBARA GINDL

Deutlich stieg die Zahl der Personen, die länger als ein Jahr arbeitslos waren. Hier war im Vorjahresvergleich ein Anstieg um 43,0 Prozent auf 2.126 zu verzeichnen. Seit dem Höchststand Ende April 2021 mit 3.397 Personen sinkt die Langzeitarbeitslosigkeit aber wieder kontinuierlich, so das AMS.

Starke Nachfrage nach Arbeitskräften

Ende September waren beim AMS Tirol insgesamt 8.099 offenen Stellen zur sofortigen Besetzung gemeldet. „Damit befinden wir uns weiter auf Rekordniveau. 72,5 Prozent der in Arbeit vermittelten Personen waren weniger als 3 Monate arbeitslos gemeldet“, erklärte Alfred Lercher, Landesgeschäftsführer des AMS Tirol.

Die starke Nachfrage nach Lehrlingen könne nur teilweise gedeckt werden, so Lercher. Mit Ausnahme vom Ballungsraum Innsbruck übersteige die Nachfrage nach Lehrlingen das Angebot in allen Bezirken deutlich. Besonders stark ausgeprägt ist dieses Missverhältnis seit Jahren im Tourismus. Hier sind aktuell 533 offenen Lehrstellen, aber nur 23 Lehrstellensuchende gemeldet.

Arbeitsmarkt Arbeitslos Schild
APA/Herbert Neubauer

Ende September waren noch 1.985 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in 407 Betrieben in Tirol zur Kurzarbeit angemeldet. Seit Beginn der Pandemie wurden 829,4 Mio. Euro an Kurzarbeitsbeihilfen in Tirol ausbezahlt, informierte das AMS.

Weniger Arbeitslose als vor Ausbruch der Pandemie

Österreichweit ging die Zahl der Arbeitslosen um 17 Prozent zurück. Die Arbeitslosigkeit in Österreich sinke mit unglaublicher Geschwindigkeit weiter, erklärte AMS-Vorstand Johannes Kopf. Im September waren 269.250 Personen beim AMS arbeitslos gemeldet – ein Rückgang zum Vorjahresmonat um 22,4 Prozent. Dazu kommen 69.264 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Schulungen, ein Anstieg zum Vorjahresmonat um 11,8 Prozent.

Wie Monatsbilanz der Arbeitslosenzahlen im September zeigte, waren im Monatsvergleich erstmals weniger Menschen arbeitslos gemeldet als vor Beginn der Pandemie. Am deutlichsten sank die Arbeitslosigkeit in Salzburg, am geringsten war der Rückgang in Wien.