Präsident des Ausschusses der Regionen Apostolos Tzitzikostas, LH Günther Platter, LH Arno Kompatscher, LH Maurizio Fugatti
Land Tirol/Sedlak
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Politik

LHs sehen europäischen Geist als Krisenlöser

Die Landeshauptleute von Tirol, Südtirol und dem Trentino haben beim Euregio-Gemeindetag in Hall in Tirol den europäischen Geist als Krisenlöser und Zukunftsmodell, auch während und nach der Corona-Krise, benannt.

„Wir wollen nie mehr Grenzschließungen“, sagte der Tiroler Landeshauptmann und derzeitiger Euregio-Präsident Günther Platter (ÖVP) am Donnerstag. Damit Europa funktioniere sei es wiederum wichtig, dass die Gemeinden und Regionen funktionieren, bestimmte Platter in Folge die Funktion der Euregio-Partnerschaft in der EU. Die Euregio sei auch deshalb so wichtig, weil es zum Teil wieder „Egoismus und Nationalismus“ in Europa geben. „Das gibt es in der Euregio nicht“, strich er klar heraus.

LH Platter bei seiner Ansprache beim ersten Euregio-Gemeindetag
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LH Platter bei seiner Ansprache beim ersten Euregio-Gemeindetag

Dem schloss sich auch der Südtiroler Landeshauptmann Arno Kompatscher (SVP) an. „Wir leisten hier auch Pionierarbeit und sind sozusagen ein kleines Europa innerhalb von Europa“, so Kompatscher. Die Euregio sei ihrem Wesen nach generell ein Zukunftsmodell für die EU: „Im Moment geht es schließlich stark um das verstärkte Einbinden der Gemeinden“, sagte er.

Auch sein Amtskollege aus dem Trentino, Landeshauptmann Maurizio Fugatti (Lega), schlug in eine ganz ähnliche Kerbe. „Die Rolle der Gemeinden wird künftig wichtiger als je zuvor sein“, stellte er klar. Damit gelange man auch zu einer „größeren und stärkeren gemeinsamen Identität von Tirol-Südtirol-Trentino“, fügte Fugatti hinzu, der in zwei Wochen die Euregio-Präsidentschaft von Platter übernehmen wird.

Euregio-Kooperationsvertrag der Gemeindeverbände
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v.li.: Trentiner Gemeindeverbandspräsident Paride Gianmoena, LH Maurizio Fugatti, LH Günther Platter, Ernst Schöpf, LH Arno Kompatscher und Südtirols Gemeindeverbandspräsident Andreas Schatzer

„Wollen offenes Europa – nahe an seinen Bürgern“

Das sahen auch die Gemeindeverbandspräsidenten so. Ernst Schöpf (Tirol), Andreas Schatzer (Südtirol) und Paride Gianmoena (Trentino) machten unisono deutlich, dass ihnen die grenzüberschreitende Zusammenarbeit, die verstärkte Einbindung in die Euregio und das über den Tellerrand-Hinausschauen wichtige Anliegen seien. Dieses Anliegen unterstrich auch der Präsident des Europäischen Ausschusses der Regionen, Apostolos Tzitzikostas: „Wir wollen ein offenes Europa, das nahe an seinen Bewohnern ist“.

Die Gemeindetafeln werden enthüllt
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Im Rahmen des Eurogio-Gemeindetages wurden Gemeindetafeln enthüllt

Euregio-Tafeln für grenzüberschreitende Partnerschaft

Die im Rahmen des Festaktes enthüllten Euregio-Gemeindetafeln, die neben den Ortstafeln in 250 Gemeinden der Euregio auf grenzüberschreitende Partnerschaften hinweisen werden, sollen dies unter anderem verdeutlichen. Ein weiterer Baustein für ein Euregio-Europa soll die Kooperationsvereinbarung der Gemeindeverbände der drei Länder sein, die unterzeichnet wurde.

Das Euregio-Treffen fand im Salzlager Hall statt
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Der erste Euregio-Gemeindetag fand im Salzlager Hall statt

Auch die Konstituierung des Euregio-Rates wurde vor Ort mit der handfesten Übergabe einer Sitzungsglocke vollzogen. Last but not least stellte man die gemeinsame Euregio-Gemeindemünze vor. Am Abend wird noch der Festakt „10 Jahre Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino“ in der Innsbrucker Hofburg über die Bühne gehen.