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Verkehr

Luegbrücke: Drängen auf rasche Lösung

Welche Lösung für die desolate Luegbrücke auf der Brennerautobahn (A13) gefunden wird, erhitzt derzeit die Gemüter. Zur Diskussion steht eine Sanierung der Brücke oder der Bau eines Tunnels. Ein Verkehrsexperte drängt auf eine rasche Entscheidung.

Dass das 1,8 Kilometer lange Teilstück der Brennerautobahn dringend erneuert werden muss, steht außer Frage. Die Luegbrücke ist 50 Jahre alt und in desolatem Zustand.

Brücke oder Tunnel?

Verkehrsexperte Markus Mailer vom Institut für Infrastruktur an der Universität Innsbruck drängt auf eine Lösung. Man habe keine Zeit mehr zu verlieren: „Natürlich ist hier Eile geboten, weil die Brücke in einem schlechten Zustand ist. Das heißt, es braucht eine rasche Entscheidung“, sagt er.

Die Betreibergesellschaft ASFINAG will – wie berichtet – die Brücke neu bauen. Die Pläne dafür liegen vor, Baustart könnte im kommenden Jahr sein. Die Wipptaler Bürgermeister und die Bevölkerung wollen hingegen eine Tunnellösung. In einer gemeinsamen Resolution wurde dies als einzig zumutbare Variante festgeschrieben.

Pro und Contra

Für beide Varianten gibt es Gutachten. „Bei vier dieser Szenarien ist die Brücke günstiger gewesen. Bei einem, wo die Umwelt und der Mensch stärker priorisiert worden sind, war es dann der Tunnel“, erläutert Verkehrsexperte Mailer und schließt daraus: „So eindeutig ist es nicht, die Ergebnisse liegen sehr nahe zusammen.“

Als Argumente für einen Brückenneubau gelten die kurze Bauzeit mit vier Jahren und geringere Kosten. Für den Tunnel sprechen umwelt- und lärmschutztechnische Gründe.

Immer wieder Stau bei der Luegbrücke

Laut Asfinag würde der Tunnel eine um zehn Jahre längere Bauzeit haben und 100 Millionen Euro mehr kosten als der Neubau der Brücke. Auch bei einer Tunnellösung sei auf dieser Transitstrecke mit mehr Staus zu rechnen. In den Sommermonaten habe es zwischen 80 und 100 Staustunden im Bereich der Luegbrücke gegeben. „Hätten wir hier einen Tunnel, müssten wir diesen Tunnel immer wieder sperren. Wir hätten natürlich so für die Bevölkerung, Anrainer und Verkehrsteilnehmer ein enormes Hindernis“, führt der Geschäftsführer der Asfinag, Stefan Siegele, aus.

Aus Sicht des Verkehrsexperten gibt es keine eindeutig bessere Lösung. Wichtig ist für ihn, dass diese Diskussion schnell zu einem Ende kommt, damit man rasch mit der Umsetzung beginnen könne.