Eine Frau schreibt eine SMS am Steuer eines Pkw
ORF.at/Christian Öser
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Verkehr

Ablenkung im Verkehr weit verbreitet

Ablenkung und Unachtsamkeit bleiben im Straßenverkehr eine der Hauptunfallursachen. In Tirol waren nach einer Auswertung des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KfV) in den vergangenen Jahren 45 Prozent der Unfälle darauf zurückzuführen. Ihr Anteil ist in Tirol höher als in anderen Bundesländern.

Eine Befragung mit rund 1.200 Teilnehmern und die aktuelle KFV-Verkehrsbeobachtung von etwa jeweils 10.000 Fußgängern und Radfahrern legen nun nahe, dass das Problem noch zunimmt: Immer mehr Verkehrsteilnehmer seien unaufmerksam.

Musikhören beim Radfahren lenkt ab

Im Vergleich zur Beobachtung im Jahr 2016 sei der Anteil an abgelenkten Radfahrenden österreichweit von acht auf 17 Prozent gestiegen. In Tirol führten 26 Prozent der beobachteten Fußgänger eine Nebentätigkeit aus, bei den Radfahrenden waren es laut KfV 15 Prozent. Eine anderweitige Beschäftigung ist etwa das Telefonieren sowohl bei Fußgängern als auch Radfahrern.

Eine Auswertung der Unfallstatistik durch das KfV zeigt, dass 44 Prozent der Verletzten bei Unfällen in Tirol auf Unachtsamkeit zurückzuführen sind, 29 Prozent sind es bei den Verkehrstoten.

Unfallgefahr steigt um ein Vielfaches durch Ablenkung

Mehr als ein Sechstel aller befragten Verkehrsteilnehmer gab an, aufgrund von eigener Unaufmerksamkeit oder Ablenkung schon einmal eine kritische Situation oder einen Unfall erlebt zu haben. Knapp ein Drittel ist schon einmal in eine brenzlige Lage geraten, weil eine andere Person im Straßenverkehr abgelenkt war.

„Telefonieren am Steuer ohne Freisprecheinrichtung lässt das Unfallrisiko für Lenkende etwa um das Fünffache ansteigen“, warnte Klaus Robatsch, Leiter des Bereichs Verkehrssicherheit im KfV. Beim Schreiben von Textnachrichten steige die Gefahr sogar um das 23-Fache an.