Apfelbaum mit Äpfeln im Garten
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Landwirtschaft

Alte Sorten blühen in Tirol weiter auf

Seit Jahren setzt der Tiroler Obst- und Gartenbauverein auf den Anbau und Erhalt von alten Obstsorten. In den letzten Wochen wurden in den Bezirken 1.336 junge Bäume gepflanzt. Das Projekt wird unter anderem von ausgebildeten Baumwärterinnen und -wärtern begleitet.

Neben Birnen, Kirschen und Zwetschken wachsen in Tirol vor allem alte Apfelsorten. Die Carmelita Renette etwa wurde Aufzeichnungen zu Folge im 15. Jahrhundert zum ersten Mal erwähnt. Der Tiroler Obst- und Gartenbauverein setzt in Zusammenarbeit mit dem Land und dem Baumwärterverband bereits seit 2006 auf den Erhalt der alten Sorten in Tirol.

1.336 junge Bäume in ganz Tirol

Von Osttirol bis ins Außerfern wurden in den letzten Wochen vorwiegend in Privatgärten hunderte neue Bäume gepflanzt. Begleitet wird ihr Wachstum von im Obst- und Gartenbauverein speziell ausgebildeten Pomologen, die sich mit der Lehre der alten Sorten beschäftigen. Sie geben das alte Wissen gemeinsam mit dem Baumwärterverband in den Gemeinden weiter.

Das Interesse an alten Sorten sei in den 117 Obst- und Gartenbauvereinen und bei den insgesamt 20.000 Mitgliedern in Tirol groß. Die alten Äpfel von der Champagnerrenette bis hin zur Muskatrenette würden im Klimawandel zudem eine bedeutende Rolle spielen, so Manfred Putz, Geschäftsführer des Obst- und Gartenbauvereins.

Apfelpflanzung Felipe Gartenbauverein Hall Klostergarten
Obst- und Gartenbauverein/Karin Bachmann
Das Projekt wird finanziell vom Land Tirol gefördert.

Schwieriger Sommer für alte Sorten

Sorten, die bisher nur in begünstigten Lagen des Inntals zu finden waren, wachsen mittlerweile auch in Mittelhöhenlagen in den Seitentälern. Alte Klimakarten seien längst überholt, abseits der dort eingezeichneten Lagen würden sich Sorten etablieren, die vor 20 bis 30 Jahren noch unvorstellbar gewesen seien.

Der Ertrag der alten Sorten ist heuer deutlich geringer als im Vorjahr. Regional habe es aufgrund von Frost im Frühjahr sowie Hagel und viel Niederschlag im Sommer große Probleme gegeben. Während der Obst- und Gartenbauverein bei der Landesobstausstellung im Vorjahr noch 350 alte Apfelsorten präsentieren konnte, sei man heuer über 200 froh, betonte Geschäftsführer Manfred Putz.