Die Mühlauer Quelle liegt im Inneren der Nordkette in 1.140 Meter Seehöhe. Um an ihr Wasser zu kommen, wurde in den Jahren 1942 bis 1953 die Mühlauer Stollenanlage gebaut. Sie ist 1,6 Kilometer lang und liefert rund 90 Prozent des Trinkwassers, das in der Stadt benötigt wird. Rund 150.000 Personen können damit versorgt werden.
Zwischen 600 und 1.600 Liter Wasser pro Sekunde fließen aus der Quelle. Dabei fließe im Frühjahr verhältnismäßig wenig Wasser, deutlich mehr im Sommer und Herbst, erklärte Robert Gschleiner. Er ist bei den IKB für die Trinkwasserversorgung zuständig.
Murenabgang hat Stollenanlage beschädigt
Im Jahr 2012 gab es im hinteren Bereich der Stollenanlage einen großen Murenabgang. In diesem Bereich liegt der Stollen nur knapp unter der Erdoberfläche. Die Mure riss den Boden auf und sorgte so für einen direkten Durchgang zur Stollenanlage. So bestand bei Starkregen die Gefahr, dass das Wasser im Stollen verunreinigt werden könnte.
Das stelle ein großes Problem dar, denn man müsse dann das Wasser ausleiten und könne es nicht mehr für die Bevölkerung verwenden. Dann müsse man die Einwohnerinnen und Einwohner durch Wasser aus den Pufferbehältern versorgen, das könne man jedoch nur für kurze Zeit machen. Daher müsse man diesen Bereich sanieren, so Gschleiner.

34 Prozent mehr Wasser in 50 Jahren nötig
Wie Prognosen belegen, wird der Wasserverbrauch in Innsbruck durch mehr Einwohnerinnen und Einwohner in den nächsten 50 Jahren um 34 Prozent höher sein als jetzt, hieß es von Seiten der IKB. Im Sommer und Herbst gebe es auch dafür ausreichend Wasser, das Problem sei jedoch das Frühjahr. Hier sei in den letzten Jahrzehnten die gesammelte Wassermenge in den Stollen zurückgegangen, daher müsse man für mehr Menschen mehr Wasser fassen, so Gschleiner.
Daher soll im nächsten Jahr ein 400 Meter langer Stollen in die Nordkette gesprengt werden, um so den Bereich der Stollenanlage umgehen zu können. Von diesem Umgehungsstollen abzweigend wird ein ebenfalls 400 Meter langer Stollen in den Berg gesprengt. Von diesem Quellstollen aus sollen die 350 Liter an zusätzlichem Wasser dann erschlossen werden, diese Menge hätten Geologen und Hydrologen errechnet.

Kosten zwischen 15 und 20 Millionen Euro
Das Bauprojekt startet im kommenden Frühjahr, 2024 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Damit die Baustelle effizient gestartet und abgewickelt werden kann, sind bereits ab Ende September Vorbereitungsarbeiten an den Zufahrtsstrecken erforderlich. Für Wanderer und Mountainbiker werden Alternativrouten empfohlen, um der Wegsperre zwischen der Arzler und der Rumer Alm sowie dem Baustellenverkehr zu entgehen.
Die IKB starten in den kommenden Wochen mit der Ausschreibung, sie rechnen mit 15 bis 20 Millionen Euro an Kosten.