Kraftwerksstollen
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Chronik

Brand in Kraftwerksstollen: Technischer Defekt

Die Ursache für den Brand am Sonntag in einem Stollen der Kraftwerksbaustelle im Kühtai ist geklärt. Ein technischer Defekt an einer Vortriebsmaschine war verantwortlich. Sechs Bauarbeiter waren vorübergehend im Inneren des Berges eingeschlossen.

Durch den Defekt wurde laut Tiwag Hydrauliköl vom Motor der Vortriebsmaschine angesaugt. Das habe zu einer Rauchgasentwicklung geführt, hieß es. Der Schaden sei gering, die Arbeiten im Stollen werden am Montag fortgesetzt. Am Sonntag mussten sich sechs Arbeiter in den Rettungscontainer flüchten, sie konnten äußerlich unverletzt geborgen werden.

Aufgrund der starken Rauchentwicklung war mehreren Arbeitern im Stollen der Weg ins Freie versperrt. Sie flüchteten sich laut TIWAG in den für solche Notfälle vorgesehenen Rettungscontainer. 120 Feuerwehrleute, dutzende Rettungskräfte und zwei Hubschrauber wurden nach der Alarmierung ins Kühtai beordert.

Nach Informationen der Leitstelle Tirol bestand während des Rettungseinsatzes laufend Kontakt zu den eingeschlossenen Arbeitern, die 400 Meter weit vom Stollenausgang entfernt im Inneren des Berges in dem Container ausharren mussten. Nach rund einer Stunde war der Brand gelöscht. Die Bauarbeiter konnten an sich unverletzt ins Freie gebracht werden. Laut Leitstelle wurden sie vorsichtshalber aber ins Krankenhaus gebracht, weil sie möglicherweise Rauchgase eingeatmet haben.

Feuerwehrleute in Atemschutz bei dem Einsatz nach dem Brand in einem Kraftwerksstollen im Kühtai
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Die Feuerwehr rückte zu dem Brand im Stollen mit Atemschutztrupps an

Arbeiten sollen am Montag weitergehen

Wie der Landesenergieversorger TIWAG am Sonntagabend mitteilte, soll gemeinsam mit den Baufirmen die Brandursache geklärt werden. TIWAG-Chef Erich Entstrasser ging davon aus, dass die Arbeiten auf der Kraftwerksbaustelle am Montag wieder fortgesetzt werden können.

Hubschrauber bei dem Großeinsatz auf der Kraftwerksbaustelle Kühtai
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Zwei Hubschrauber waren bei dem Großeinsatz auf der Kraftwerksbaustelle im Einsatz

Seit Ende April 2021 laufen die Bauarbeiten für den Ausbau der Kraftwerksgruppe Sellrain-Silz – mehr dazu in Kühtai: Ausbau im Zeichen der Energiewende. Die TIWAG investiert dort rund eine Milliarde Euro. Das Projekt, bei dem ein dritter Stausee im Kühtai entsteht, soll 2026 abgeschlossen werden – mehr dazu in Tiwag: Milliardeninvestition im Kühtai.