Das als Safe House genutzte Alphotel
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Politik

Kritik an den Kosten für das Safe-House

Politische Diskrepanzen gibt es rund um das sogenannte „Safe-House“ in Innsbruck. Es sollte eine Unterkunft für gestrandete Corona-positive Touristen sein. Das Land mietete für über 90.000 Euro ein Hotel an, was schon damals von der Opposition kritisiert wurde. Jetzt liegt die Bilanz vor.

Im Oktober 2020 mietete das Land für 90.500 Euro monatlich einen Teil des Alphotels im Osten von Innsbruck an. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 1,246.725 Euro inklusive Reinigung und Sicherheit. Die Verpflegung ist hier allerdings nicht mit eingerechnet. 858 Personen wurden untergebracht. Lediglich ein Drittel davon waren gestrandete Corona-Touristen.

Das als Safe House genutzte Alphotel
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Das Alphotel wurde teilweise als Safe-House genutzt

Liste Fritz: Vertrag klammheimlich verlängert

Der Liste-Fritz Landtagsabgeordnete Markus Sint kritisiert, man habe schon im Februar gesagt, dass es keine Wintersaison mehr geben werde und habe gefordert, aus dem Vertrag auszusteigen. „Aber die Landesregierung hat genau das Gegenteil gemacht. Sie ist nicht nur nicht aus dem Vertag herausgegangen, sondern hat zudem den Vertrag um zwei Monate verlängert: stillschweigend, klammheimlich, ohne dem Landtag irgendetwas zu sagen“. Damit habe man satte Kosten und wenig Nutzen, so Sint.

Rizzoli betont soziale Verpflichtung

Das Haus war sehr wohl eine wichtige Einrichtung, entgegnet der Leiter des Einsatzstabes Corona, Elmar Rizzoli. Hier gehe es um eine soziale Verantwortung, die das Land Tirol habe. Man könne so ein Haus nicht nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten betreiben. Es habe auch Tage gegeben, wo die Größe des Hauses erforderlich war, so Rizzoli.

Bei der Ausreisetestverpflichtung, wo auch Deutschland ein strenges Grenzregime gefahren habe, seien einige Lkw-Fahrer in Tirol liegen geblieben, so Rizzoli. Ohne Safe-House hätte man die Fahrer auffordern müssen, zehn Tage auf dem Parkplatz in ihrer Lkw-Kabine zu bleiben. Zudem wurden nicht nur Touristen untergebracht, auch Obdachlose, 24 Stunden-Betreuerinnen und Lkw-Fahrer. Diese Menschen hätte man auch anderweitig unterbringen können, sagt Sint. Dafür hätte man nicht extra ein Hotel anmieten müssen.