Operation Transplantation
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Gesundheit

Spenderherz wird schlagend transportiert

Für die einmonatige Sperre des Innsbrucker Flughafens haben die tirol kliniken ein neues Systems für den Transport von Spenderherzen entwickelt. Diese werden erstmals nicht mehr gekühlt, sondern warm, durchblutet und schlagend zum Empfänger transportiert.

Organspender werden in Europa an die Organisation Eurotransplant gemeldet, die dem Spender aktuell gelistete Personen zuordnet, die aktuell in den Mitgliedsländern auf ein Herz warten. Derzeit warten 13 Patientinnen und Patienten im Einzugsgebiet der Innsbrucker Klinik auf ein Spenderherz, so die tirol kliniken.

Befinde sich der Treffer in Tirol, werde die hiesige Transplantkoordination aktiv, ein Expertenteam fliege zum Spenderherz, um dieses zu prüfen. Dabei stünden sie laufend mit dem Implantationsteam in Innsbruck in Kontakt. Im Schnitt werden an der Innsbrucker Klinik für Herzchirurgie pro Jahr 15 bis 20 Herztransplantationen durchgeführt.

Herz kann länger außerhalb des Körpers überleben

Ist das Herz von guter Qualität, wird an der Klinik in Innsbruck sofort die Narkose eingeleitet und das Herz von der Blutversorgung des Spenders abgetrennt. Bisher beträgt die Zeitspanne, die ein Herz außerhalb des Körpers ohne Durchblutung überleben kann – die Ischämiezeit – maximal vier Stunden. Dank des neuen Systems könne diese Zeitspanne um viele Stunden verlängert werden.

Mann trägt Behälter für Organspende
APA/dpa

So sei man auch für die geplante Schließung des Innsbrucker Flughafens zwischen 20. September und 18. Oktober vorbereitet gerüstet, betonte die Leiterin des Herztransplantationsprogramms der Innsbrucker Universitätsklinik für Herzchirurgie, Julia Dumfarth. Der Ambulanzjet mit Experten und Herz an Bord landet in der Zeit der Flughafensperre in Salzburg, informierten die tirol kliniken.

„Neue Zeitrechnung für Herztransplantation“

Für Michael Grimm, Klinikdirektor der Universitätsklinik für Herzchirurgie, beginnt durch das neue System eine neue Zeitrechnung in der Herztransplantation. Er hoffe, dadurch noch mehr Patienten helfen zu können. „Wir sollten nie vergessen, dass durch die Bereitschaft zur Organspende, bis zu sieben Menschen das Leben gerettet werden kann“, betonte der Herzchirurg.