Die verdächtigen Rinder werden auf TBC getestet
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Bildung

Vetmed-Uni: Außenstelle Tirol reaktiviert

Die im Sommer 2020 etablierte Kooperation der Veterinärmedizinischen Universität Wien (Vetmeduni Vienna) und der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) am Standort Innsbruck soll nach der schwierigen Corona-Zeit deutlich an Fahrt gewinnen.

Im Fokus der praxisbezogenen Lehre für Vetmeduni-Studierende stehen in Tirol die Wiederkäuer im Alpenraum. Es waren vor allem die „offene Stalltüren“, die Studierende der Vetmeduni in Tirol im Corona-Jahr nur eingeschränkt vorfinden konnten. „Der Alltag der Tierärzte und der Landwirte steht bei uns allerdings absolut im Mittelpunkt“, sagte dazu Johannes Khol, der für die Lehre der Universität zuständig ist, bei einer Pressekonferenz in Innsbruck. Der Kontakt mit praktisch tätigen Menschen und tierischen Wiederkäuern führe nämlich im Endeffekt dazu, dass die erwünschte „Forschung aus der Praxis für die Praxis“ entstehe, so Khol.

Einbindung der AGES-Labordiagnostik vor Ort

Neben der geografischen Lage von Tirol, die damit verbunden sei, dass man hier im Gegensatz zu Wien auch tatsächlich verstärkt alpine Wiederkäuer antreffe, sah Petra Winter, Rektorin der Vetmeduni, auch die Einbindung der AGES vor Ort selbst als großen Gewinn. „Durch die AGES-Labordiagnostik arbeiten unsere angehenden Tierärzte absolut evidenzbasiert“, strich Winter heraus. Man teile sich zudem Personalressourcen und könne damit im gemeinsamen Zusammenspiel eine „praktisch angewandte Wiederkäuerausbildung“ anbieten, zeigte sich die Uni-Rektorin erfreut.

Von der Parasitenproblematik bis zur Seuchendiagnostik

Weitere Ziele dieser Kooperation waren außerdem schnell benannt. Diese solle etwa Aufschluss über die Parasitenbelastung im Alpenraum geben, wie beispielsweise der Lehre-Chef Khol betonte. Man wolle zudem die „praktische klinische Ausbildung stärken“, fügte er hinzu. Darüber hinaus will man „regionalspezifische Herausforderungen“ sichtbar machen, assistierte die Rektorin der Vetmeduni Vienna.

Dass AGES und Vetmeduni zusammengefunden haben, läge auf der Hand, meinte Michael Dünser, Leiter des Instituts für veterinärmedizinische Untersuchungen in Linz. Besonders hier im „Pathologiezentrum West“ in Innsbruck habe man nämlich die Möglichkeit, Großtiere zu sezieren und damit etwa Tierseuchenverdachtsfälle oder Infektionskrankheiten zu diagnostizieren.