Auch wenn in den letzten Jahrzehnten Weingärten nördlich des Brenners mehr geworden sind, ist der Weinanbau an und für sich in Tirol nichts Neues. Bis vor der „Kleinen Eiszeit“ im 16. Jahrhundert gab es in Nordtirol verbreitet Weinbau. Von der Qualität waren diese Weine mit den heutigen Qualitätsweinen nicht zu vergleichen.
Erste Auszeichnungen für Tiroler Weine
Vor zehn Jahren schlossen sich neun Mitgliedsbetriebe zum Tiroler Weinbauverband zusammen. Vor allem durch die Organisation von diversen Weiterbildungsveranstaltungen habe nicht nur die Vielfalt, sondern auch die Qualität der in Tirol erzeugten Tropfen stets weiter ausgebaut werden können, schildert Obmann Peter Zoller: „Anfangs wurden wir schon von einigen belächelt. Mittlerweile haben wir auf unseren Betrieben das Know-how und die Infrastruktur, um auch im – verglichen mit anderen Weinregionen – Kleinen große Weine zu produzieren. Wir konnten auch schon einige Auszeichnungen nach Tirol holen, was uns natürlich besonders stolz macht und zugleich wieder neue Motivation gibt.“
Weinbau in mittlerweile 29 Gemeinden
Während der Weinbau in anderen Bundesländern einen größeren Anteil aller landwirtschaftlichen Betriebe ausmacht, ist er in Tirol nach wie vor eine Nische. Diese wird aber mehr und mehr genutzt: Der Direktor der Landwirtschaftskammer Ferdinand Grüner, sagt, mittlerweile habe man in 29 Gemeinden Betriebe, die Weinbau betreiben. Viele junge Interessierte mit den entsprechenden Voraussetzungen seien beim Nordtiroler Weinbauverband gut aufgehoben, wenn es um fachliche Fragen geht.
Derzeit hat der Tiroler Weinbauverband 75 Mitglieder, auf 20 Hektar Fläche gibt es 35.000 Rebstöcke. Im Verkauf sind bei den Weißweinen die Sorten Chardonnay, Müller-Thurgau, Sauvignon blanc, Grüner Veltliner, Riesling, Weißburgunder, Muskateller, Solaris, Kerner, Muscaris und bei den Rotweinen Pinot Noir, Zweigelt, Rösler, Regent, Cabernet Jura, Cabernet Cortis und Baco Noir.