Erste Impfrunde für 12- bis 15-Jährige am Samstag, 19. Juni 2021 im Impfzentrum im Dornbirner Messequartier
Mathis Fotografie
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Coronavirus

Während des Unterrichts in die Impfstraße

Um Schülerinnen und Schülern ab zwölf Jahren einen einfachen Zugang zu einer Covid-Impfung zu ermöglichen, setzt das Land Tirol nun auf Schulimpfaktionen. Alle Interessierten werden während der Unterrichtszeit unter Aufsicht von Lehrkräften mit organisierten Bussen von den Schulen zu den Impfzentren und retour gebracht.

In den Impfzentren wurden eigene Zeitfenster für die Schülerinnen und Schüler reserviert. Die Direktionen wurden informiert und ersucht, die Informationen an die Eltern weiterzugeben, hieß es. „Junge Menschen erleiden zwar seltener einen schweren Krankheitsverlauf, doch können auch sie davon betroffen sein. Als Bildungs- und Gesundheitsreferentinnen empfehlen wir deshalb, sich ab zwölf Jahren impfen zu lassen“, betonten Gesundheitslandesrätin Annette Leja und Bildungslandesrätin Beate Palfrader (beide ÖVP).

Ab 14 Jahren ohne Einverständniserklärung

Kinder unter 14 Jahren benötigen das Einverständnis der Eltern oder Erziehungsberechtigten, Jugendliche ab 14 Jahren können laut Vorgaben des Bundes selbst entscheiden, ob sie sich impfen lassen möchten oder nicht, teilte das Land mit. Es wird der von den europäischen Behörden für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren zugelassene Impfstoff von BioNTech/Pfizer geimpft.

Schulklasse von schräg hinten
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36 Prozent der zwölf bis 19-Jährigen haben eine erste Teilimpfung erhalten.

Ein Drittel der Jugendlichen ist voll immunisiert

Die stellvertretende Direktorin der Innsbrucker Klinik für Pädiatrie I und Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ), Daniela Karall, erklärte, dass „Kinder und Jugendliche gleich wie Erwachsene auch ein Long-Covid-Syndrom entwickeln können“. „Aus allen Daten, die uns vorliegen, befürworten wir die Impfung für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren“, so Karall. Die Sorgen und Ängste, dass die Impfung unfruchtbar mache oder sogar tödlich sei, seien hingegen nicht haltbar. Von den Zwölf- bis 19-Jährigen haben mit Stand Montag rund 36 Prozent eine erste Teilimpfung erhalten, rund 30 Prozent gelten bereits als vollimmunisiert.

Unabhängig von den Schulimpfaktionen wird auch das niederschwellige Impfangebot in Tirol weiter ausgebaut. Nachdem der Impfbus am vergangenen Wochenende beim Inntalcenter in Telfs und beim DEZ in Innsbruck Station machte, ist er kommendes Wochenende beim Einkaufszentrum Sillpark – am Freitag von 12.00 bis 18.00 Uhr und am Samstag von 09.00 bis 18.00 Uhr.