Grund dafür seien die immer mehr und besser werdenden Schutzmaßnahmen. Die jüngsten Ereignisse zeigen aber, dass es beim Schutz vor Naturgefahren nach wie vor einiges zu tun gebe.
Mehr und effektivere Schutzbauten
Alle Schutzbauten in Tirol werden von einem österreichweiten Wildbach- und Lawinenkataster erfasst, sagte Gebhard Walter, Leiter der Wildbach- und Lawinenverbauung in Tirol. „Wir haben in diesem Kataster derzeit 45.000 Schutzbauten erfasst.“ In den vergangenen Jahrzehnten habe sich aber nicht nur die Anzahl der Schutzbauwerke erhöht, sie seien auch effektiver geworden. In vielen Bereichen habe es eine Verbesserung der Schutzmaßnahmen gegeben, etwa bei den Rückhaltesystemen für Lawinen und Muren.

Sofortmaßnahmen und Projekte für die Zukunft
Die jüngsten Extremwetterereignisse hätten aber gezeigt, dass eine Weiterentwicklung der Schutzmaßnahmen notwendig sei, so Walter. In Jahren wie heuer, in denen viele akute Probleme auftreten, komme dies aber oftmals zu kurz: „Wir haben gewisse Bereiche gesehen, die wir umgehend in Angriff nehmen müssen. Deshalb mussten wir auch zahlreiche Projekte für Sofortmaßnahmen ausarbeiten. Das führt auch dazu, dass gewisse Folgeprojekte da und dort notwendig werden. Wir versuchen, in den nächsten Jahren weitere Maßnahmen zu setzen.“
Viel Geld fließt in die Schutzbauten
Gleichzeitig werden immer mehr öffentliche Gelder für die Wildbach- und Lawinenverbauung ausgegeben. 2020 wurden in Tirol rund 45,6 Millionen Euro investiert, die Tendenz sei steigend, so Gebhard Walter. „Die Wildbach- und Lawinenverbauung ist eigentlich eine Stelle, die für die Prävention zuständig wäre. Es wäre wünschenswert, dass wir nicht immer nur reagieren müssten. In Jahren mit vielen Ereignissen ist das Tagesgeschäft sehr hart. Dann müssen neue Projekte und Bauten hintangestellt werden,“ so der Leiter der Wildbach- und Lawinenverbauung in Tirol.