Drei Männer schaufeln Sand
Land Tirol/Kathrein
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Chronik

Spatenstich für die Unterführung Prutz

Zwei Jahre früher als ursprünglich geplant ist am Freitag der Spatenstich für die Unterführung Prutz (Bezirk Landeck) erfolgt. Das 32 Millionen Euro teure Projekt soll bis zum Herbst 2024 fertiggestellt werden.

Um die häufigen Staus auf der Reschenstraße im Kreuzungsbereich mit der Kaunertalstraße und der Gemeindestraße nach Entbruck über die Innbrücke Prutz in Zukunft verhindern zu können und für die Bevölkerung einen erhöhten Lärmschutz zu erreichen, wird die Kreuzung umgebaut und die Reschenstraße in einer Unterführung geführt.

Unterführung und Tunnel

Das Hauptbauwerk umfasst die 360 Meter lange Unterführung und den 60 Meter langen, in offener Bauweise ausgeführten Tunnel sowie mehrere Stützmauern und eine Lärmschutzwand. Der Knoten beim SPAR-Markt wird am Beginn des Bauloses durch die Errichtung eines Linksabbiegestreifens umgebaut.

Den Spatenstich am Freitagnachmittag nahm Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) vor. Dadurch würden nicht nur die Sicherheit und der Lärmschutz an dem Verkehrsknotenpunkt erhöht, durch einen neuen Kreisverkehr würden zugleich auch sämtliche Straßenverbindungen kreuzungsfrei ineinander übergeführt, betonte Platter.

Männer schreiten Schützenformation ab
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Landesüblicher Empfang mit LH Platter, Bgm Kofler und Christian Molzer

Durch das Covid-19-Maßnahmenpaket habe man das Bauvorhaben um zwei Jahre vorziehen können. Die Gesamtbaukosten von 32 Millionen Euro sind laut Platter auch ein wichtiger Beitrag zur Konjunkturbelebung im Bezirk Landeck und darüber hinaus. Der Bürgermeister von Prutz, Heinz Kofler, zeigte sich erfreut über den raschen Baustart, das Land Tirol komme mit der Realisierung des Bauvorhabens einem langjährigen Wunsch nach.

Arbeiten unterhalb des Grundwasserspiegels

Herausforderungen beim Bau sind neben beengten Platzverhältnissen Arbeiten unterhalb des Grundwasserspiegels. Christian Molzer von der Abteilung Landesstraßen und Radwege des Landes erläutert, die Baugrube für die Unterführung müsse bis in eine Tiefe von sieben Metern unter dem Grundwasserspiegel hergestellt werden. Zur Ausführung komme daher eine wasserdichte Baugruben-Umschließung aus Großbohrpfählen. Laut Molzer werden 17.000 Kubikmeter Beton, 2.500 Tonnen Stahl, 7.500 Laufmeter Bohrpfähle, 3.500 Laufmeter Micropfähle und 80.000 Kubikmeter Erdmaterial verarbeitet.

Zweispurige Umfahrungsstraße während der Bauzeit

Damit die Auswirkungen auf den Verkehrsfluss während der Bauarbeiten möglichst geringgehalten werden können, wird eine zweispurige Umfahrungsstraße mit einer Länge von 400 Metern angelegt. Diese Straße wird unmittelbar neben der Baugrube für die neue Unterführung im Hochwasserabflussbereich des Inn errichtet.