Iselerweiterung bei Oberlienz
ORF/Hippacher
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Chronik

WWF: Iselverbauung gefährdet seltene Arten

Vor der Zerstörung des natürlichen Flusssystems der Osttiroler Isel durch Wasserkraftausbau warnte die Umweltschutzorganisation WWF in einer Aussendung am Donnerstag. Demnach sei das Gebiet, als Rückzugsort für gefährdete Pflanzen- und Tierarten und als wertvolles Naherholungsgebiet, bedroht.

Frei fließende Flüsse wie die Isel sollten samt ihren zubringenden Gewässern besser geschützt und nicht weiter verbaut werden, forderte der WWF. Laut der Umweltschutzorganisation reicht dabei die Bedeutung der Osttiroler Gletscherflüsse weit über die Grenzen Österreichs hinaus. „Acht nach europäischem Recht geschützte Arten kommen hier vor, darunter die vom Aussterben bedrohte Deutsche Tamariske und die Gelbbauchunke, die in bachbegleitenden Tümpeln zu finden ist“, sagte WWF-Expertin Marianne Götsch.

Äschen
Christoph Walder
Der WWF sieht eine Gefahr unter anderem für die Äsche

Für WWF besonders stark gefährdet

Hinzu kämen dutzende weitere gefährdete Arten der Roten Liste. „Auch die bunt schillernde Äsche ist in der Isel und ihren Zubringern zuhause. Diese gefährdete Fischart reagiert besonders sensibel auf Flussverbauungen, weshalb ihr Vorkommen durch die vielen Kraftwerksprojekte akut bedroht ist“, führte Götsch aus. Derzeit ist das Gebiet der Isel zwar ein Natura-2000-Schutzgebiet, es wiese jedoch große Lücken auf, hieß es seitens des WWF, der die Isel zu den zehn besonders stark gefährdeten Flusssystemen weltweit zählt.