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Politik

Aufregung um Fackelmärsche gegen Wölfe

Aufregung gibt es rund um geplante Fackelmärsche als Protest gegen Wölfe. Tirols Bauervertreter rufen auf, an einem europaweiten Mahnfeuer in Form von Fackelmärschen teilzunehmen. Die Tiroler Grünen üben daran heftige Kritik.

Am 17. September sind europaweite Mahnfeuer gegen den Wolf geplant. Der Verband Deutscher Schafzüchter bat auch um Unterstützung aus Tirol. Bauernbund, Landwirtschaftskammer, Jungbauernschaft, der Schaf- und Ziegenzuchtverband erklärten sich dazu bereit, denn die Situation sei besorgniserregend. Heuer gab es bereits 314 Risse, die auf Wolf und Bär zurückgehen. Gegenüber 2020 sei das eine Steigerung um 100 Prozent, so Tirols Bauernbunddirektor und Bundesratspräsident Peter Raggl (ÖVP). "Wenn das so weitergeht, ist die alpine Weidewirtschaft mehr als gefährdet in Tirol“, so Raggl.

Für Grüne Erinnerung an dunkle Zeiten

Da Mahnfeuer gegen den Wolf genehmigungspflichtig sind, will man Fackelmärsche abhalten. Der Plan passt den Tiroler Grünen schon von der Wortwahl her nicht. Fackelmärsche würden an dunkle Zeiten erinnern, zeigt sich der Landtagsabgeordnete und Tierschutzsprecher Georg Kaltschmid (Grüne) entsetzt.

Verwirrung um Geld von Tourismusverbänden

Mehr noch ärgert ihn ein Schreiben von Raggl an die Ortsbauernobmänner. Darin heißt es, dass die Kosten für die Fackeln nicht übernommen werden können und Tourismusverbände in den Bezirken Kufstein und Kitzbühel beispielsweise diese übernehmen würden. Aufgrund der Pandemie seien die Tourismusverbände in einer finanziell prekären Lage, so Kaltschmid. Es habe viel öffentliches Geld gegeben, um ihnen die Arbeit zu erleichtern, "ich glaube ganz ehrlich gesagt nicht, dass es die Arbeit von einem Tourismusverband ist, Demonstrationen zu unterstützen.“ Auf Anfrage des ORF hieß es von den Tourismusverbänden, dass man davon nichts wisse.

Peter Raggl sagt, diese Information sei auch nur an ihn herangetragen worden, aber es sei zu begrüßen, dass der Tourismus in Tirol Solidarität mit den leidgeprüften Bauern zeige. Ohnehin müsse noch geprüft werden, ob auch der Fackelmarsch genehmigungspflichtig ist. Ansonsten finde die Aktion ohnehin nicht statt.