Photovoltaikanlage
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Klima und Energie

Photovoltaik-Strom dem Nachbarn verkaufen

Für die Abgabe von überschüssigem Photovoltaik-Strom hat das Energieunternehmen Gutmann eine Plattform geschaffen. Über diese soll es möglich sein, Strom auszutauschen. Österreichweit kann so überschüssiger Photovoltaik-Strom geteilt werden.

Die Idee kommt von einem innovativen Start-up namens e-Friends. Seit Anfang Juli ermöglicht das Gesetz den Austausch von Energie, für Privatpersonen und auch für Betriebe. Die Firma Gutmann ist hier Vorreiter in Tirol. Innovationsmanager Christoph Stöckl erläutert zur Vorgangsweise, dass das Onlineportal noch im September online geschaltet werde und dann sehe man alle Details.

„Da ist natürlich a bissl was zum Durchlesen, wie funktioniert das überhaupt und so. Man sieht auch recht schnell, dass das keine Greenwashing-Geschichte ist, sondern wirklich durchdacht und etwas, das uns auch weiterbringt im Sinne der Ökologisierung des Strommarktes“, so Stöckl.

Photovoltaik Module
Pixabay
Strom von der eigenen Photovoltaikanlage unkompliziert jemand anderem zur Verfügung zu stellen könnte künftig möglich sein.

Technische Grundlage als Basis für Entwicklung

Bei der Energie Tirol erwartet man sich viel von solchen Modellen. Die Umsetzung werde noch einige Zeit dauern, glaubt Bruno Oberhuber. "Das Wichtigste dazu ist, dass man die technischen Grundlagen hat dafür, dass die Daten ausgetauscht werden, man muss ja wissen, wann der Nachbar Strom liefern kann, und wann der andere Nachbar Strom abnehmen kann, also das muss sauber getrennt sein. Und das zweite ist, man schließt dann einen Vertrag ab, was zahlt der belieferte Nachbar für den Strom, was möchte der Lieferant bekommen“, so der Energieexperte.

Er ist überzeugt von der Sinnhaftigkeit solcher Modelle. „Wir gehen davon aus, dass in Zukunft sehr viel erneuerbare Energiekraftwerke da sind, also auf jedem Dach ein Kraftwerk, auf jedem Dach eine Photovoltaik-Anlage, auch andere – Kleinwasserkraftwerke können da hineinspielen – von dem her hoffen wir schon, dass das eine zusätzliche Ebene ist, um den Strom im Netz zu verteilen.“

Start in die Zukunft mit vielen Möglichkeiten

Großenergieerzeuger wie die TIWAG haben solche Modelle noch nicht. Gutmann mit seinen 300 Mitarbeitern ist hier Vorreiter in Tirol. Christoph Stöckl: „Wenn man so früh am Start ist, kann man schwer abschätzen, wohin die Reise gehen wird. Aber wichtig ist, dass man es startet.“ Man gehe das Projekt durchaus entspannt an, sagt der Innovationsmanager, und werde nach geraumer Zeit dann Bilanz ziehen.