GRW Sillian in Osttirol
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Wirtschaft

UVP-Prüfung der Seilbahn Sillian-Sexten

Die Pläne für eine grenzüberschreitende Seilbahnverbindung von Sillian nach Sexten werden nun laut Angaben der Gesellschafter zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) eingereicht. Eine Entscheidung wird es erst 2022 geben. Die Genehmigungen auf Südtiroler Seite liegen seit einem Jahr vor.

Man habe ein durchdachtes, zukunftsweisendes Projekt mit Mehrwert für die Region ausgearbeitet, betonte Heinz Schultz vom Seilbahnbetreiber Schultz Gruppe. Die umfangreichen Unterlagen für die UVP wurden an die Behörde übermittelt. Mit einer Entscheidung beziehungsweise einem Baubeginn ist frühestens Ende nächsten Jahres zu rechnen. Die Bauzeit werde zwei Sommer betragen, die Fertigstellung sei für Ende 2024 geplant, hieß es.

Der Ausgangspunkt der geplanten 10er-Gondelbahn liegt direkt gegenüber der bestehenden Talstation in Sillian und führt entlang der alten Trasse zur neuen Bergstation am Grenzkamm Hochgruben in 2536 Metern Seehöhe. Zwei bestehende Ski- und Wandergebiete sollen dadurch miteinander verbunden werden.

Drei Zinnen Seilbahn in Sexten
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Die Skischaukel soll den Anschluss an das südtiroler 3-Zinnen-Skigebiet bringen

Projekt für „Gemeinde und Region“

Die Bevölkerung sei in die Planung eingebunden gewesen, betonte der Bürgermeister von Sillian, Hermann Mitteregger. Gemeinde und die Region stünden hinter dem Projekt. Wie Planungsverbandobmann Matthias Scherer ergänzte, solle die touristische Investition in Osttirol auf das gesamte Oberland ausstrahlen. Neue Zielgruppen und Märkte sollen angesprochen werden.

Unterstützung komme auch seitens der Osttiroler Wirtschaft, so die Bezirksobfrau Michaela Hysek-Unterweger: „Mit der Liftverbindung Sillian-Sexten entstehen Einkommens- und Beschäftigungsperspektiven, die vor allem für die Absicherung der Landwirtschaft durch Zu- und Nebenerwerbsmöglichkeiten unumgänglich sind. Die Schaffung von zusätzlichen Arbeitsplatzperspektiven kann die Bevölkerungsentwicklung im ‚Abwanderungsbezirk‘ stabilisieren und Auspendler zurück in ihre Heimat holen. Entsprechend erwarte ich mir im Zuge des Verfahrens eine besondere Berücksichtigung dieses langfristigen öffentlichen Interesses für den Bezirk Lienz und den ländlichen Raum.“

40 Millionen-Euro-Projekt

Die rund 40 Millionen Euro für die Skischaukel werden von der Hochgruben Seilbahn GmbH getragen – mit der 3 Zinnen AG sowie den Hochpustertaler Bergbahnen als Gesellschafter. „Wir nützen für dieses Projekt viele bestehende Ressourcen und Anlagen. Ein ganz zentraler Punkt ist eine gute Anbindung an die Schiene mit einer direkten Pistenzufahrt zum neuen Bahnhof in Sillian. Der Einstieg erfolgt auf Südtiroler Seite bei der Haltestelle in Vierschach", erklärte Schultz.

Lang geplantes Projekt

Seit mehr als 20 Jahren wird an Plänen für eine Skischaukel Sillian-Sexten gefeilt. Der Gemeinderat in Sillian hat 2017 die Grundstücksverkäufe von 39 Besitzern einstimmig genehmigt. Für die Umsetzung des Projekts wurde eine Gesellschaft aus Süd-, Ost- und Nordtiroler Unternehmern gegründet. Ursprünglich war es geplant, den Skigebietszusammenschluss schon 2020 zu vollziehen.