Ein Architekt und ein Geograf wechselten in die Gastronomie und erhielten gleich drei Falstaff Blumen und die Auszeichnung zum besten Streetfood Tirols. Man habe sich sehr geehrt gefühlt und sei ziemlich stolz darauf gewesen, erzählt der Neo-Gastronom Georg Waldmüller, „als wir das erfahren haben, haben wir sofort eine Flasche Wein aufgerissen“. Küchenchef Martin Schümberg ergänzt, man habe damit überhaupt nicht gerechnet, man habe gar nicht gewusst, dass etwas stattfinde.

Aus Scherz wurde fixe Idee
Die Falstaff-Auszeichnung kam fast so überraschend wie die Idee zum Lastenfahrrad inklusive Küche. Eigentlich wollten die beiden ein Lokal aufmachen, aber in Innsbruck sei das gar nicht so einfach. Nach einem Jahr des Suchens habe er eher im Scherz gemeint, „warum sollen wir das nicht auf einem Radl machen“, so Waldmüller, daraus sei dann die Idee entstanden.
Bestellungen über Online-Portal
Die Futterkutter-Speisen gibt es aber nicht nur frisch vom Drahtesel, sondern auch zum Abholen direkt aus der Küche. Die Krise hat die Quereinsteiger kreativ werden lassen. Man habe es probiert und gesehen, dass sich alles ganz gut bewerkstelligen lasse. Über ein Online-Portal können die Kundinnen und Kunden alles bestellen.

Drei Gerichte bieten die Unternehmer jeden Tag an, die in Pfandgläsern am Stand serviert werden. Gäste können sofort Wünsche oder Anregungen sagen, der Gastronom lebe davon, wenn man Leuten eine Freude machen kann.
Nachwürzen sollte nicht notwendig sein
Für diese Freude auf dem Gaumen sorgt vor allem Martin Schümberg. Die Küche wurde schnell zu seinem Metier. Eine Kundin habe einmal gesagt, „bei euch ist alles zu Ende gewürzt“, erzählt der Koch. Es sei auch sein Ziel, dass man nicht nachpfeffern oder nachsalzen müsse, „das Salz muss passen“.
Fast 350 Kilogramm schwere Räder
Die Chefs treten immer noch regelmäßig selber in die Pedale bei den knapp 350 Kilogramm schweren, mit Essen voll befüllten Futterkutter-Rädern. Mit der Auszeichnung: „Bestes Streetfood in Tirol“ tritt es sich auch leichter: In den Kategorien Essen, Service und Ambiente erreichte der Futterkutter insgesamt 94 Punkte.

Kochbuch mit Rezepten aus dem Kutter
Nur beim Ambiente wäre noch ein bisschen Luft nach oben. Da habe man ein paar Punkte liegen lassen, vielleicht sei das auch der Baustelle geschuldet, die es letztes Jahr am Franziskanerplatz in Innsbruck als Standort gegeben habe, vermutet Georg Waldmüller. Das Futterkutter-Team hat auch schon Kurs auf das nächsten Ziel genommen: Ein Kochbuch mit Rezepten aus dem Kutter.