Trotz widriger Wetterverhältnisse waren die beiden Alpinisten am Samstag in den Hüttengrat im Schwierigkeitsgrad IV eingestiegen. Gegen 17.00 Uhr setzte ein 37-jähriger Tscheche einen Notruf ab. Er befinde sich mit seinem Kletterpartner im Bereich des Fußsteines auf über 3.100 Höhenmetern in einer alpinen Notlage.
Schnee und Nebel verhinderten Rettungseinsatz
Wegen starken Schneefalls und Nebels konnte die Bergrettung St. Jodok nicht zu den beiden Alpinisten aufsteigen, auch ein Hubschrauber konnte bei den schlechten Wetterbedingungen nicht fliegen. Wegen einbrechender Dunkelheit musste der Einsatz am Samstagabend abgebrochen werden.
Die beiden Tschechen errichteten in der verschneiten Wand ein Notbiwak. Sie verbrachten trotz ihrer guten Ausrüstung eine eisige Nacht. Die Verbindung über Handy mit den Bergrettern blieb aufrecht, allerdings drohte der Akku auszugehen.

Alpinisten gelang es, sich abzuseilen
Gegen 5.15 Uhr am Sonntag versuchten die Bergretter erneut, zu den beiden Männern aufzusteigen. Der Einsatz scheiterte erneut wegen starken Schneefalls und vereister Felsabschnitte. Eine Hubschrauberbergung war unter diesen Wetterverhältnissen erneut nicht möglich.
Die beiden Bergsteiger in der Wand mobilisierten ihre letzten Kräfte. Es gelang ihnen, sich auf eine Seehöhe von rund 2.900 Metern abzuseilen. Gegen 15.30 Uhr konnte die Besatzung des Polizeihubschraubers ein kurzes Wetterfenster nutzen und eine Kaperbergung der beiden Alpinisten durchführen. Das heißt, sie wurden mit dem Tau direkt aus der Wand geborgen.
Erschöpft, aber unverletzt
Im Tal untersuchte ein Notarzt die beiden Kletterer, sie waren erschöpft und unterkühlt, aber nicht verletzt. Sie mussten nicht ins Krankenhaus. Für die Bergretter von St. Jodok, Gries am Brenner und die Alpinpolizei war es ein 24-Stunden Einsatz, der gerade noch einmal glücklich endete.