Mehrere Photovoltaik-Anlagen auf einem Hausdach in Zwischenwasser
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Umwelt

Mehr PV-Anlagen und Wärmepumpen

Die Zahl der Photovoltaikanlagen ist in Tirol im Vorjahr um 13 Prozent gegenüber 2019 gestiegen. Auch die Zahl der Wärmepumpen stieg laut dem Energiemonitoring-Bericht deutlich. Jeder zehnte neu zugelassene Pkw war im Vorjahr ein E-Auto.

Der durchschnittliche Energiebedarf pro Einwohnerin und Einwohner sank in Tirol laut dem Energiemonitoringbericht seit 2005 um fast sieben Prozent, im Vergleich zu 2018 stieg er allerdings um 1,7 Prozent.

Vorreiter in Sachen Energieeffizienz sei die Tiroler Industrie, betonte Tirols Energielandesrat Josef Geisler (ÖVP). Im Jahr 2019 sei der Energiebedarf um 19 Prozent niedriger als 2005 gewesen, obwohl die reale Bruttowertschöpfung in diesem Zeitraum um mehr als 27 Prozent gestiegen sei.

Großteil der Energie weiter aus fossilen Energieträgern

Tirol decke seinen Energiebedarf noch immer zu 57 Prozent aus fossilen Energieträgern. Bis zur Energiewende sei es noch ein weiter Weg, mahnte Geisler. „Wir müssen alle Hebel in Bewegung setzen – sowohl was das Energiesparen als auch den Ausbau der Erneuerbaren und den Ausstieg aus den Fossilen anlangt – damit Tirol im Jahr 2050 energieautonom ist und seinen Energiebedarf bilanziell zu 100 Prozent aus heimischen, erneuerbaren Ressourcen decken kann.“

Aubau der PV-Anlagen:
Die Karte der Statistik Austria zeigt die Anzahl der PV-Anlagen in Österreich je 1.000 Einwohner.

Wie der nun präsentierte Energiemonitoring-Bericht des Landes belegt, legte Tirol sowohl bei Photovoltaik (PV) als auch im Bereich der Wärmepumpen und bei der Fernwärme im abgelaufenen Jahr deutlich zu. So konnte die Zahl der Anzahl PV-Anlagen 2020 im Vergleich zum Jahr davor um 13 Prozent auf nun rund 9.200 Anlagen gesteigert werden.

Geisler sieht Handlungsbedarf bei Ausbau der Wasserkraft

Dass die PV-Förderung des Landes für Private mit jener des Bundes kombinierbar ist, werde dem PV-Ausbau einen weiteren Schub geben – mehr dazu in Photovoltaik-Förderungen nun kombinierbar. Auch beim Ausstieg aus Öl und Gas in der Raumwärme würden durch Lands- und Bundesförderungen wichtige Anreize geschaffen, so Geisler. Handlungsbedarf gebe es allerdings es beim Ausbau der Wasserkraft. „Ohne Wasserkraft erreichen wir unsere Energie- und Klimaziele einfach nicht.“

Wärmepumpe
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Im Vorjahr in ganz Tirol 5.000 Wärmepumpen in Betrieb

Im Verhältnis zur Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner waren die Gemeinden Assling (Bezirk Lienz), Wildermieming (Bezirk Innsbruck-Land) und Holzgau (Bezirk Reutte) PV-Spitzenreiter. In diesen Gemeinden wurde pro Person eine Leistung von 1.000 bis 1.500 kWp installiert.

Auch der Trend zur Wärmepumpe als alternatives Heizsystem hält an. Rund 5.000 Wärmepumpen waren in Tirol 2020 in Betrieb. Immer beliebter werden Luftwärmepumpen. Das Tiroler Fernwärmenetz umfasst mittlerweile knapp 100 Anlagen mit rund 23.000 Anschlüssen.

Jeder zehnte, neu zugelassene Pkw ist ein E-Auto

Gute Fortschritte mache Tirol in der E-Mobilität, hieß es von Seiten des landes in der Aussendung. In 131 Tiroler Gemeinden – also in beinahe jeder zweiten Gemeinde – gibt es demnach bereits öffentlich zugängliche Lademöglichkeiten. Über 12.000 Pkws mit Elektroantrieb waren Ende 2020 in Tirol zugelassen. Das sind 2,9 Prozent aller Pkws. Aktuell ist jeder zehnte in Tirol neu zugelassene Pkw ein E-Auto.

Ladestation E-Auto
ORF.at/Georg Hummer
Immer mehr Tirolerinnen und Tiroler fahren E-Autos

Der Energiebedarf in der Mobilität stieg im Vorjahr um elf Prozent gegenüber dem Ausgangsjahr 2005. Das sei vor allem auf den steigenden Motorisierungsgrad zurückzuführen, hieß es. Zwischen 2005 und 2019 erhöhte sich die Anzahl der in Tirol zugelassenen Kfz um ein Drittel. 37 Prozent des Gesamtenergiebedarfs werden aktuell für Mobilität aufgewendet. Hier liegen nach Einschätzung des Landes mittel- bis langfristig auch die größten Einsparungs- und Effizienzpotenziale.

Fünf Wasserstofftankstellen an Hauptrouten für Lkws

Für künftig alternativ betriebene Schwerfahrzeuge geht die Wasserstoffstrategie des Landes bis 2030 von einem Bedarf von etwa fünf Wasserstofftankstellen entlang der Hauptrouten aus. Wo optimale Standorte für diese Tankstellen und für Wasserstoff-Erzeugungsanlagen sein könnten, untersucht die Wasser Tirol im Auftrag des Landes.