Mädchen würden traditionell „weibliche“, Burschen traditionell eher „männliche“ Ausbildungswege wählen, sagten Bildungslandesrätin Beate Palfrader (ÖVP) und Frauenlandesrätin Gabriele Fischer (Grüne) unisono.
Wenige Frauen lernen technische Berufe
Auch an den Universitäten zeigt sich ein Frauenanteil von nur 25,7 Prozent in den technischen Fachrichtungen. Pädagogische Schulen sowie wirtschaftsberufliche und sozialberufliche Schulen wurden im Schuljahr 2018/19 hingegen überwiegend von Mädchen besucht. Im Gegenzug dazu sind in den technisch-gewerblichen Schulen die Burschen mit 73,9 Prozent überrepräsentiert.
Im Lehrlingsbereich sind die Ausbildungszweige Gewerbe, Handwerk und Industrie männlich dominiert, während die Ausbildungen für Handel, Büro- und Verwaltungsberufe, Tourismus und Freizeitwirtschaft überwiegend von Frauen besucht werden. Diese geschlechterspezifische Bildungs- und Berufssegregation setze sich auf dem Arbeitsmarkt fort und führe unter anderem zu negativen Auswirkungen auf Karriereverlauf und Entlohnung bei Frauen, erklärten die Landesrätinnen.
2.000 Euro Berufswahlprämie für je 50 Frauen und Männer
Jeweils 50 Frauen und 50 Männer unter 24 Jahren erhalten vom Land die Berufswahlprämie über 2.000 Euro. Gefördert werden junge Menschen, die in Tirol leben und in Österreich eine Ausbildungsstätte besuchen.
Die Prämie wird gezahlt, wenn Mädchen eine technische Ausbildung und Burschen eine Ausbildung im Alten- und Krankenpflegebereich sowie in der Elementarpädagogik absolvieren. Das Land stellt für die Jahre 2021, 2022 und 2023 insgesamt 600.000 Euro zur Verfügung.