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Wirtschaft

Tiroler Versicherung: Initiative für Frauen

Die Tiroler Versicherung feiert heuer ihr 200-jähriges Bestehen. Mit kaiserlicher Bewilligung wurde sie im Jahr 1821 als erste Sach- und Feuerversicherung Österreichs gegründet. Zum Jubiläum startet jetzt die Initiative „Frau Tiroler“.

Unter dem Motto „Wir feiern fraulich“ setzt sich das Projekt gegen Gewalt sowie für Chancengleichheit und Gleichberechtigung für Frauen und Kinder ein. Insgesamt will die Tiroler Versicherung 200.000 Euro für Projekte in der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino investieren, die die oben genannten Themenschwerpunkte unterstützen. Das sagte die designierte Direktorin der Tiroler Versicherung, Isolde Stieg.

v.l.: Werner Schieferer, Vorstandsvorsitzender, Isolde Stieg, design.Direktorin, Franz Mair, Vorstandsdirektor
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v.l.: Walter Schieferer, Vorstandsvorsitzender, Isolde Stieg, design.Direktorin, Franz Mair, Vorstandsdirektor

Vorschläge können eingereicht werden

Die 200.000 Euro sollen zur Hälfte von einer vierköpfigen Jury und zur anderen Hälfte durch ein Online-Voting verteilt werden. Dabei können VersicherungsnehmerInnen neue Projekte einreichen oder bereits laufende unterstützen. Nach dem Voting der Bevölkerung werden Ende November die Siegerprojekte vorgestellt, die man dann mit dem Geld in die Tat umsetzen will.

Eva Pawlata vom Gewaltschutzzentrum Tirol wünscht sich vor allem eine finanzielle Unterstützung von Gewaltschutzprojekten im Tiroler Oberland. Die meisten Frauen und Kinder seien aus Innsbruck. Dort gebe es aber schon viele Projekte, die sich für Schutz und Gleichberechtigung einsetzen. Ebenso gibt es solche Projekte im Unterland, das Oberland sei in dieser Hinsicht noch ein blinder Fleck, so Pawlata.

Blick in die Vergangenheit

Mit kaiserlicher Bewilligung wurde die Tiroler Versicherung im Jahr 1821 als erste Sach- und Feuerversicherung Österreichs gegründet. Im 19. Jahrhundert war ein Brand eine der größten Katastrophen, mit der Menschen zu tun hatten. Die Häuser waren damals aus Holz, geschlafen hat man auf Stroh. Brach ein Feuer aus, brannten nicht selten ganze Ortsteile oder Siedlungen nieder. Den Menschen blieb nichts anderes übrig als der sogenannte Brandbettel, eine Genehmigung zum öffentlichen Betteln.

Um die Bevölkerung vor dem existenziellen Ruin durch Brandkatastrophen zu bewahren, wurde schließlich in Tirol eine Versicherung gegründet. Sie war österreichweit die erste ihrer Art, sodass der wesentliche Grundstein des österreichischen Versicherungswesens nicht in Wien, sondern in Tirol gelegt wurde.

Bettpfanne statt Auto und Smartphone

„Die Sachen, die man vor 200 Jahren versichert hat, versichert man im Prinzip auch heute noch, nämlich Haus, Hof und auch die Einrichtung“, erklärt Walter Schieferer, Vorstandsvorsitzender der Tiroler Versicherung. Manche Gegenstände haben sich aber geändert. So versicherte man vor 200 Jahren Bettpfannen oder ähnliche Dinge, die es heute oft gar nicht mehr gibt oder die im modernen Alltag keine Rolle mehr spielen.