Kufstein Festung
©tvbkufsteinerland
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Coronavirus

Kufstein startet Impflotterie für Junge

Die Stadt Kufstein will Konsolen und Kopfhörer an junge Menschen mit Coronavirus-Impfung verlosen. Kritik an dem Gewinnspiel kommt von den Freiheitlichen. Sie fordern, dass die Entscheidung für eine Impfung freiwillig und ohne Anreize erfolgen müsse.

In den letzten Wochen habe man deutlich gespürt, dass die Zahl der Impfungen zurückgegangen sei, berichtete der Kufsteiner Bürgermeister Martin Krumschnabel gegenüber ORF Tirol. Das hätten ihm die Ärzte in den Impfstraßen berichtet. Mit dem Gewinnspiel wolle man dafür sorgen, dass die CoV-Impfungen wieder zum Gesprächsthema werden. An den zwei letzten August-Wochenenden werde in Kufstein noch geimpft, dafür wolle man Aufmerksamkeit schaffen, so Krumschnabel.

Rathaus Kufstein
APA/EXPA/Johann Groder
Die Aktion der Stadt Kufstein sorgt für Aufsehen

Dafür startete das Kufsteiner Stadtmarketing ein Gewinnspiel für junge Kufsteinerinnen und Kufsteiner zwischen zwölf und 24 Jahren. Sie können bis Ende August an dem Gewinnspiel teilnehmen, dafür muss auch der Covid-Impfnachweis angegeben werden. Krumschnabel zeigte sich zufrieden mit dem Start der Aktion, innerhalb eines Tages hätten sich bereits 140 Teilnehmer angemeldet, die Impflotterie sei schnell zu einem großen Gesprächsthema in der Stadt geworden.

FPÖ sieht „skandalöse Aktion“

Dabei gibt es auch viele negative Stimmen: In den Sozialen Medien werden die Postings zu dem Gewinnspiel mit scharfer Kritik bedacht. Und auch die Freiheitlichen fordern einen Stopp des Gewinnspiels, es sei ein „Schmarrn“. Die CoV-Impfung müsse frei von Zwängen und politischen Interventionen bleiben, so der Kufsteiner Stadtparteiobmann der FPÖ und Landtagsabgeordnete Christofer Ranzmaier. Gerade junge Menschen mit Preisen zu „ködern“, die sie sich vielleicht nicht selbst leisten können, sei nicht in Ordnung. Die Information über die Impfungen müsse ausreichen, um eine freiwillige Entscheidung treffen zu können, erklärte Ranzmaier.

Das sieht der Kufsteiner Bürgermeister anders: Nur wegen der Preise lasse sich niemand impfen. Nicht jeder Geimpfte erhalte einen Preis, das Gewinnspiel sei mehr als Dankeschön an die jungen Menschen zu sehen, die aktiv zur Pandemiebekämpfung beitragen. Die Kritik der FPÖ wundere Krumschnabel nicht, die Freiheitlichen würden ohnehin nichts vom Impfen halten. Niemand müsse sich impfen lassen, die gespaltenen Meinungen seien zulässig. Für ihn und viele Experten sei die Impfung aber der wichtigste und beste Weg aus der Pandemie heraus, dafür wolle er Werbung machen, so Krumschnabel.