Wölfe
ORF
ORF
Landwirtschaft

Verdacht auf Risse von Wolf oder Bär

Auf Hochalmen im Pitztal und im Ötztal sind möglicherweise erneut Nutztiere von großen Beutegreifern angegriffen worden. In Jerzens wurde ein schwer verletzter junger Ochse gefunden, auch eine Mutterkuh erlitt Bissverletzungen.

Nach Angaben des Landes wurde am Dienstag ein einjähriger Ochse auf der Tanzalpe im Gemeindegebiet von Jerzens im Pitztal (Bezirk Imst)schwer verletzt gefunden. Das Tier könnte allerdings auch abgestürzt sein, das Verletzungsmuster sei unklar, hieß es. Der Ochse wurde auf der Alm notgeschlachtet und dann ins Tal geflogen. Genetische Proben sollen Klarheit bringen.

Almlandschaft im Pitztal (Kalbenalm Jerzens)
ORF
Das Almgebiet oberhalb von Jerzens ist jetzt leer, die Tiere wurden inzwischen ins Tal getrieben

Restliche Tiere wurden ins Tal gebracht

Auf derselben Alpe wurde eine schwerverletzte Mutterkuh (Tiroler Grauvieh) gefunden. Möglicherweise hat sie versucht, ihr Kalb vor einem großen Beutegreifer zu beschützen, das Kalb wurde jedenfalls nicht verletzt. Der zuständige Amtstierarzt nahm auch hier genetische Proben.

Die Bauern wollten das Ergebnis jedenfalls nicht abwarten. Sie trieben alle Rinder sowie die Haflinger mit Fohlen vorzeitig von der betroffenen Riegealm ab.

Genetische Untersuchungen noch nicht abgeschlossen

Im Gemeindegebiet von Jerzens wurden bereits am 24. Juli vier tote Schafe aufgefunden. Die genetischen Untersuchungen erbrachten bisher jedoch keinen Nachweis eines großen Beutegreifers. In St. Leonhard im Pitztal wurde bei einem Riss vom 6. Juli die DNA eines Bären nachgewiesen.

Am Mittwoch, hat der zuständige Amtstierarzt auf einer Alm in Hochoetz (Bezirk Imst) auch drei tote Schafe begutachtet. Auch hier besteht der Verdacht auf die Beteiligung eines großen Beutegreifers. Proben wurden entnommen. Sie werden zur genetischen Untersuchung nach Wien geschickt. Im Ötztal und auch im Gemeindegebiet von Silz wurden in den vergangenen Wochen immer wieder tote Schafe aufgefunden und mehrfach die DNA von Wölfen nachgewiesen. In Umhausen wurde Ende Mai auch ein Bär genetisch bestätigt.