Leere Sitzreihen im Theater
APA/BARBARA GINDL
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Coronavirus

Kultur will nicht wieder zusperren

Die Tiroler Kulturinitiativen (TKI) wehren sich gegen erneute Einschränkungen. Wegen steigender Infektionszahlen wurden solche Maßnahmen in Osttirol auch bereits verordnet. Das stößt nun bei Veranstaltern auf massive Kritik.

Die TKI bezeichneten die Maßnahmen in einer Aussendung am Mittwoch als restriktiv und undifferenziert. Wegen vorhandener Sicherheitskonzepte bei Kulturveranstaltungen seien sie auch nicht notwendig, meinten sie.

Die Kultur trifft es als Erstes

„Kulturbetriebe sperren als Erstes zu und als Letztes wieder auf, so kennen wir das seit nunmehr eineinhalb Jahren. Das Problem dabei: Wir können diese Praxis nicht endlos fortsetzen, denn auf diese Weise wird der gesamte Kunst- und Kultursektor samt den zuarbeitenden Betrieben wie Licht- und Tontechnik, Bühnenbau und so weiter nachhaltig ruiniert“, ließen Vorstand und Geschäftsführung der Kulturinitiativen die Verantwortlichen wissen. Wie vor einem Jahr bestehe die erste Reaktion von Politik und Sicherheitsbehörden auf die steigenden Inzidenzen darin, Veranstaltungen einzuschränken. Aktuelles Beispiel sei eben Osttirol, wo seit einigen Tagen Veranstaltungen mit mehr als 100 Personen neuerlich verboten sind.

Einschränkungen trotz Sicherheitskonzepten

Dabei hätten alle Kultureinrichtungen ausgefeilte und erprobte Sicherheitskonzepte erarbeitet und würden diese penibel umsetzen. „Kulturveranstaltungen sind hierzulande sicher, das ist mittlerweile erwiesen“, stießen die staatlichen Restriktion auf kein Verständnis bei den Kulturverantwortlichen.

Man beklagte undifferenzierte Restriktionen über die Köpfe der Betroffenen hinweg und Hauruckaktionen, die mit den oft monatelangen Vorlaufzeiten von Kulturveranstaltungen oder Festivals nicht vereinbar seien. „Wenn Politik ein lernendes System ist, wie in Zeiten der Pandemie öfters behauptet, dann muss aus den Erfahrungen gelernt und künftig behutsamer und differenzierter vorgegangen werden, um den Kunst- und Kultursektor vor weiteren Schäden zu bewahren“, so die Tiroler Kulturinitiativen.