Nachdem die radikalislamischen Taliban in den vergangenen Tagen mehrere Großstädte in Afghanistan, darunter die Hauptstadt Kabul, eroberten, verschlechterte sich die Sicherheits- und Menschenrechtslage im Land massiv – mehr dazu in Taliban-Herrschaft: Ein Alptraum für Frauen.
Die Vereinten Nationen (UN) forderten bereits Staaten auf, keine Afghaninnen und Afghanen mehr abzuschieben. Am Dienstag sprach sich Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi in einem offenen Brief an Innenminister Karl Nehammer und Außenminister Alexander Schallenberg (beide ÖVP) für die Errichtung eines Schutzkorridors, auch nach Europa, aus.
Willi: Menschenrechte sind alternativlos
Die aktuelle Lage erfordert laut Willi rasches, unbürokratisches und vor allem solidarisches Handeln der Internationalen Staatengemeinschaft. Akut sei es jedoch am wichtigsten, dass Afghaninnen und Afghanen, die verzweifelt das Land verlassen wollen, geholfen wird. Speziell vulnerablen Gruppen wie Mädchen oder Frauen muss laut Willi geholfen werden. Ihre Rechte und auch ihr Leben sei derzeit besonders bedroht.
„Als Bürgermeister der Stadt Innsbruck nehme ich auch diese Gelegenheit wahr, erneut zu betonen: Innsbruck hat Platz und kann und will Schutz bieten“, schrieb Willi im offenen Brief. Es dürfte aktuell keine Abschiebungen nach Afghanistan mehr geben. Willi mahnte außerdem, dass Politikerinnen und Politiker immer auf Basis der Menschenrechte handeln sollten. „Sie sind alternativlos“, so Innsbrucks Bürgermeister.