Hans Peter Seewald ist Präventionsexperte am Landeskriminalamt, er sieht das Hauptproblem bei Internetbetrugsfällen und betrugsähnliche Handlungen, wo das Medium vor allem zur Kommunikation verwendet werde um Anwender zu täuschen.
Trend vom Liebes- zum Anlagenbetrug
Die Palette ist dabei breit. Am Anfang der Pandemiemaßnahmen fielen immer wieder Opfer auf vermeintliche Liebeswerber herein. Soldaten zum Beispiel, die Angaben Geld zu brauchen, und immer höherer Beträge gefordert haben. Die Isolation könnte dabei eine Rolle gespielt haben.
Derzeit sieht Seewald einen anderen Trend: Typisch sei zurzeit der Anlagebetrug. Es würden hohe Renditen versprochen und Anleger mit echt aussehenden Webseiten getäuscht und zusätzlich telefonisch beraten oder unter Druck gesetzt. Dazu kämen falsche Warenangebote oder Erbschaftsversprechen und Ähnliches.
Gefälschte E-Mails an Firmen
Für Firmen hingegen wies zuletzt auch die Wirtschaftskammer darauf hin, dass Homeoffice es Kriminellen einfacher gemacht habe. Auffällig seien hier nach wie vor gefälschte E-Mails, die Überweisungen locker machen sollen, sagt Seewald. So gebe es relativ häufig Infektionsversuche mit Schadprogrammen wie die Verschlüsselung von Daten und anschließender Erpressung von Lösegeld. Die Polizei verweist auch immer wieder auf das breite Präventionsangebot. Letztlich seien aber auch die Anwender gefordert, vorsichtig zu agieren.