Aufgrund des Gletscherrückgangs war man bisher davon ausgegangen, dass der seltene Schmetterling bereits verschwunden ist, hieß es in einer Aussendung.
Schon lange nicht mehr gesehen
Der Fundort liegt in der Ortler-Cevedale-Gruppe, an einem Grat über einem Schneefeld. Dort öffne sich der Permafrostboden in Spalten, wodurch sich kleine „Höhlen“ bilden, erläuterten die Tiroler Landesmuseen in der Aussendung. Im Ortlergebiet sei der tagaktive Schmetterling bisher nur in den Jahren 1914 und 1935 durch den österreichischen Forscher Rudolf Kitschelt dokumentiert worden.
Jahrzehntelange Versuche
Sie zählten damals zu seinen bedeutendsten Entdeckungen, alle späteren Versuche durch andere Forscher in diesem Gebiet blieben erfolglos – bis die Schmetterlingskundler rund um Robert Trusch vom Naturkundemuseum Karlsruhe sich im Juli 2021 erneut auf die Suche begaben. Drei Tage lang kescherten und bestimmten sie viele hundert ähnliche, kleine schwarze Falter aus der Luft, bis sie schließlich fündig wurden. Organisatorisch unterstützt wurden sie dabei von Gerhard Tarmann von den Tiroler Landesmuseen, der Bergwacht und dem Nationalpark Stilfserjoch.