In Zeiten des Lockdown, der geschlossenen Nachtlokale und der Ausgangsbeschränkungen haben Dealer ihr Geschäft während der Pandemie zunehmend im Darknet gemacht, wie der stellvertretende Leiter des Landeskriminalamts, Gert Hofmann erklärte.
Drogengeschäft hat sich verlagert
„Die Menschen haben nach wie vor Suchtgift konsumiert, konnten es aber nicht mehr so leicht auf irgendwelchen Partys im öffentlichen Raum kaufen. Das hat sich dann in den Privatraum verlagert. Das Thema hat während der Verkehrsbeschränkungen natürlich zugenommen.“ Im Darknet könne man quasi alles erwerben, so Hofmann. Das reiche von jeglicher Art von illegalen Drogen bis hin zu Waffen.

Anonymität und Vernetzung
Wer sich im Darknet bewegt, ist anonymer. Die Wege nachzuverfolgen ist dadurch oft beinahe unmöglich. Was also auch Tiroler Kriminelle am Darknet anzieht, macht die Ermittlungsarbeit für die Kriminalpolizei schwierig: „Viele Täter sitzen nicht in Tirol oder in Österreich, sondern sind vielfach im Ausland, oft sogar in Übersee. Da sind wir natürlich gefordert“, erläutert Gert Hofmann.
Wie die Polizei den Tätern genau auf die Schliche kommt, dazu hält sie sich aus ermittlungstechnischen Gründen sehr bedeckt. Nur soviel: Auch die Kriminalbeamtinnen und -beamten vernetzen sich untereinander: „Natürlich ist gerade im Suchtgiftbereich eine internationale Zusammenarbeit unabdingbar, um erfolgreich zu sein“, wie der Experte erklärte.

Das Darknet als Drogenumschlagplatz ist auch in Tirol kein vollkommen neues Phänomen. Seit der Pandemie ist das Problem aber deutlich häufiger und heraufordernder geworden, auch für die Tiroler Polizei.