Franz Hackl spielt Trompete
ORF
ORF
Kultur

Aufspielen gegen verheerende Stille

Das Schwazer Musikfestival „Outreach“ nimmt sich vom 5. bis 8. August der sozialen und emotionalen Funktion von Musik an. Ganz getreu dem Motto „Music to my ears – Silence is devastating“ möchte man gegen eine verheerende Stille anspielen.

Die Pandemie habe gezeigt, wie wichtig Musik sei, um Isolation zu überwinden, heißt es in einer Aussendung des Festivals. Auch die zahlreichen Balkonkonzerte während der Kultur-Lockdowns dienten laut dem Festivalchef, Österreichs Jazz-Export Franz Hackl, der seit Jahrzehnten vorwiegend in New York lebt, als Inspiration für die 2021er-Ausgabe des Jazzfestivals.

Ihre verdichtete und künstlerische Entsprechung findet diese in niederschwelligen Schaufensterkonzerten bei der Schwazer Trompetenwerkstatt der Familie Hackl. Kostenlos zu hören sind dort MIM, Balconystories und das Kirchmair Quartett.

Abendliche Konzerte in Schwazer Innenstadt

Diese Gigs, bei denen die Zuhörer dank Verstärkung außerhalb der Werkstatt den hinter Glas agierenden Musikern zuhören können, dienen täglich als Auftakt für die abendlichen Konzerte im SZentrum in der Schwazer Innenstadt. Dort gibt es von Donnerstag bis Samstag jeweils ab 20.00 Uhr beispielsweise Acts wie das Bruno Heinen Trio, The Makanda Project feat. Chico Freeman, pol.D, CLERQ und natürlich das Franz Hackl´s Outreach Orchestra zu erleben.

Auch einen „Artist in Residence“ leistet sich das Festival in diesem Jahr. Der österreichische Künstler Constantin Luser hat eine Skulptur aus Hacklmusic-Trompetentrichtern kreiert, die nicht nur leibhaftig, sondern auch auf Plakaten und Social-Media-Auftritten des Festivals eine wichtige Rolle spielen soll.

Musikalisches Wissen abholen

Diese Kunst-Grenzüberschreitung kann auch programmatisch für das Festival verstanden werden. Den Weg hin zu anderen Künsten wie etwa der Malerei hat man nämlich auch schon in den vergangenen Jahren gesucht. Zudem wollte sich „Outreach“ auch nie rein auf den kurzen Festival-Zeitraum beschränkt wissen.

Bei der „Academy“ können sich lernbegierige Musiker bereits seit 29. Juli und noch bis zum 15. August beispielsweise von Musikern wie Gene Pritsker oder Peter Oswald vor Ort neues Musikwissen abholen.

Alle Konzerte auch im Live-Stream

Neben der Erweiterung der Kunstformen und des Festivals selbst – so fand etwa bereits am 29. Juli der Festival-Vorgeschmack „Music Power in the Park“ im Schwazer Sparkassenpark statt – wagen sich Hackl und sein Team in Corona-Zeiten auch verstärkt in die Online-Welt vor. Alle Konzerte sind auch im Live-Stream hör- und sehbar.