Lehrlinge in einer Werkstätte
ORF.at/Carina Kainz
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Wirtschaft

Mehr offene Lehrstellen, weniger Lehrlinge

In Tirol sind beim AMS im Juli doppelt soviele offene, sofort verfügbare Lehrstellen gemeldet gewesen, wie es Lehrstellensuchende gibt. Auffallend ist, dass die Anzahl der interessierten Jugendlichen im vergangenen Monat stark zurückging.

Laut Wirtschaftskammer Tirol gibt es derzeit 2.500 offene Lehrstellen in Tirol. Die Anzahl der sofort verfügbaren Lehrstellen ist nach einer Aufstellung des AMS im Juli im Vergleich zum Vorjahr um 5,4 Prozent gestiegen. Zusätzlich waren im Juli 1.115 offene Lehrstellen gemeldet worden, die nicht sofort angetreten werden können.

Die Zahl der sofort verfügbaren Lehrstellensuchenden hingegen ist um 33,4 Prozent gesunken. Laut AMS standen im Juli 968 sofort verfügbare Lehrstellen 563 sofort einsatzbereiten Lehrstellensuchenden gebenüber.

Alle Branchen betroffen

„Lehrstellensuchende können sich im Prinzip eine Lehrstelle aussuchen“, sagt Alfred Lercher, Landesgeschäftsführer des AMS Tirol. Mittlerweile gebe es in allen Branchen einen Lehrlingsmangel.

David Narr, Lehrlingskoordinator der Wirtschaftskammer Tirol, spricht von einem „massiven Problem“. Gründe für den Lehrstellenüberhang gebe es mehrere. Zum einen gibt es mehr Lehrstellen, weil es der Wirtschaft wieder besser gehe und Fachkräfte dringend gesucht würden, so Narr. Dazu beenden derzeit geburtenarme Jahrgänge die Schule und es kommen weniger Schulabbrecher auf den Arbeitsmarkt. Auch der WK-Experte bestätigt, dass mittlerweile alle Branche vom Lehrlingsmangel betroffen ist – vom Handel, über Handwerk, Gewerbe, Industrie bis hin zum Tourismus.

Tourismus lässt Arbeitslosigkeit sinken

Die Arbeitslosigkeit sank auch im Juli in Tirol. Am Monatsende waren 15.281 Personen ohne Arbeit, teilte das Arbeitsmarktservice (AMS) mit. Vor allem wegen der Öffnung im Tourismus ging die Arbeitslosigkeit im Jahresvergleich um 30,7 Prozent zurück – mehr dazu in Tourismus senkt Arbeitslosigkeit deutlich.