Krankenhaus Lienz
ORF/Hippacher
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Coronavirus

BKH Lienz: Impfpflicht für Neuzugänge

Das Bezirkskrankenhaus Lienz in Osttirol hat für alle Neuzugänge eine quasi Impflicht gegen das Coronavirus eingeführt. Es gebe zwar keine generelle Impflicht, von Neuzugängen wird aber verlangt, dass sie geimpft sind, sagte der ärztliche Direktor Martin Schmidt am Donnerstag.

Die de-facto Impfpflicht gelte seit Juni für alle Neuanstellungen, also nicht nur für das Gesundheitspersonal, sondern etwa auch für Reinigungskräfte. Auch die Verlängerungen von befristeten auf unbefristete Verträge sollen zukünftig um den Passus zum „präventiven Impfschutz“ ergänzt werden. Dies werde derzeit noch geprüft, sagte Schmidt der Austria Presseagentur (APA) und und bestätigte damit einen Bericht des Online-Portals „dolomitenstadt.at“.

Betriebsrat und FPÖ mit Kritik an neuer Regelung

Der Betriebsrat, der laut „dolomitenstadt.at“ offenbar nicht eingebunden war, kritisierte die neue Regelung. „Die derzeitige Vorgehensweise – wie gesagt immer unter der Betrachtung, dass es dafür in Tirol keine gesetzliche Grundlage gibt – ist für den Betriebsrat in diesem Ausmaß nicht nachvollziehbar. Es entstehen Druck- und Zwangssituationen, die in einer gesunden Betriebskultur nichts zu suchen haben“, hieß es in einem Schreiben des Betriebsrats. Auch der Osttiroler Nationalratsabgeordnete Gerald Hauser (FPÖ) kritisierte die Maßnahme.

Außenansicht Chirurgiezentrum Hall
Gerhard Berger
Am Landeskrankenhaus Hall gilt wie an den anderen Standorten der tirol kliniken keine generelle Impfpflicht für das Personal

tirol kliniken: De-Facto-Impflicht für Risikobereiche

In den tirol kliniken, zu denen die Krankenanstalten in Innsbruck, Hall in Tirol, Natters und Zirl gehören, gibt es keine vergleichbare Regelung. Bei Neuzugängen sei es den Organisationseinheiten überlassen, ob eine Corona-Impfung als Voraussetzung für die Einstellung gesehen wird, meinte der Sprecher der tirol kliniken gegenüber der APA. Schriftlich sei dies nirgends verankert.

In Risikobereichen könne man jedoch „bei Neuzugängen von einer de-facto Impfpflicht sprechen“, so der Sprecher. Doch es gebe auch Bereiche, in denen das Risiko minimal sei, etwa in Laboren oder bei Tätigkeiten ohne Patientenkontakt. Generell würde man aber geimpfte Bewerber bevorzugen.