Leckgalerie Ötztalstraße
Land Tirol
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Verkehr

Ötztal: Neue Galerie für mehr Sicherheit

Ein von Steinschlag und Muren besonders häufig betroffener Teil der Ötztal Straße bekommt nun eine zusätzliche Galerie. Es ist die Dritte, sie wird zwischen Leck- und Klammgalerie gebaut. Das hat das Land Tirol am Mittwoch bekannt gegeben.

Vor allem in den vergangenen Wochen war die Ötztalstraße (B186) wegen Muren- und Steinschlag im hinteren Ötztal immer wieder gesperrt. Auch in den Jahren davor hatte es dort immer wieder Naturereignisse gegeben. Nun soll die Sicherheitslücke geschlossen werden.

Leckgalerie Ötztalstraße
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Der freie Abschnitt zwischen den beiden Galerien soll verbaut werden

Durchgehende Galerie

Land Tirol, Gemeinde Sölden sowie Fachleute der Abteilung Landesstraßen und Radwege, des Baubezirksamtes Imst und der Landesgeologie haben nun eine Lösung erzielt: Der rund 230 Meter lange frei liegende Straßenabschnitt der B 186 zwischen Leckgalerie und Klammgalerie wird nun zusätzlich mit einer Galerie verbaut. Damit gibt es in Zukunft mit der Leck- und Klammgalerie ein durchgehendes Galeriebauwerk.

„Der Lückenschluss wird zu einer erheblichen Verbesserung der Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmerinnen und –teilnehmer beitragen. Muren- und Lawinenereignisse und Steinschläge stellten in diesem Bereich immer öfter unüberwindbare Probleme dar, weshalb wir nun mit FachexpertInnen einen Lückenschluss ausgearbeitet haben, der in Zukunft für Einheimische sowie Gäste mehr Sicherheit bringen wird“, erläuterte Straßenbaureferent LHStv Josef Geisler (ÖVP).

Der Bürgermeister der Gemeinde Sölden, Ernst Schöpf, erinnerte in diesem Zusammenhang, dass die B 186 Ötztalstraße auf Tiroler Seite die einzige Verbindung darstellt, um von Sölden aus die Ortsteile Ober- und Untergurgl zu erreichen. „Vor allem seit Beginn der Schneeschmelze im letzten Jahr bereitet uns dieser Abschnitt immer wieder Kopfzerbrechen. Zahlreiche Male mussten wir in den letzten Monaten die Straße komplett sperren. Dadurch waren Ober- und Untergurgl über den Straßenweg auf Tiroler Seite nicht mehr zu erreichen. Dies kann für die dort lebenden Gemeindebürgerinnen und Bürger keinen Dauerzustand darstellen. Das Galeriebauwerk soll im nächsten Jahr errichtet werden.“

Galerien zeigten Wirkung

Mehrere Felsstürze auf die erst im vergangenen Jahr verstärkte Leckgalerie haben in den letzten Wochen gezeigt, dass diese Verstärkungsmaßnahmen soweit erfolgreich waren, dass der Verkehrsweg durch die massiven Felsbrocken nicht in Mitleidenschaft gezogen wurde. Die Murstriche und Wasseraustritte im Anbruchgebiet verlagerten sich im heurigen Jahr zum Teil aber auch talauswärts.

Der neben der Leckgalerie am Portal Sölden am meisten betroffene Bereich war und ist der rund 230 Meter lange freie Abschnitt zwischen dem Nordportal der Leckgalerie und dem Südportal der Klammgalerie. Der in diesem freien Streckenabschnitt vorhandene Lawinenauffangdamm oberhalb der B 186 war durch Muren- und Steinschlagereignisse in den letzten Wochen in kürzester Zeit mit Murmaterial gefüllt. Zudem wurden zahlreiche Blockstürze mit Steingrößen von einem bis 30 Kubikmeter registriert. Nicht zuletzt deshalb musste die B 186 aus Sicherheitsgründen für mehrere Tage gänzlich gesperrt werden.

230 Meter für mehr Sicherheit

„Mit den Erkenntnissen aus dem letzten Jahr und den Beobachtungen der vergangenen Monate ist der Lückenschluss der beiden Galeriebauwerke die einzige Lösung für eine sichere Erreichbarkeit des hinteren Ötztales auf der B 186 Ötztalstraße. Das neue Galeriebauwerk hat eine Länge von 230 Meter, die Gesamtbaukosten liegen bei rund acht Millionen Euro“, erklärte Günter Guglberger vom Sachgebiet Brücken- und Tunnelbau des Landes Tirol. Die Bauzeit erstreckt sich voraussichtlich von Juli bis November 2022.