Radfahrverbotsschild, Radfahrerin, Gleis
ORF
ORF
Chronik

Radler kritisieren Lücken im Radnetz

Die Radlobby Tirol fordert einmal mehr den rascheren Ausbau des Radwegenetzes. Nach wie vor gebe es große Lücken, vor allem im Ballungsraum rund um Innsbruck. Von Seiten des Landes wird betont, dass es im Landesbudget mehr Geld zum Ausbau des Radwegenetzes gebe.

Die Zahl der Radfahrenden steigt jährlich. Jeder Vierte will laut einer Umfrage vom Verkehrsclub Österreich das Rad künftig noch häufiger nutzen. Die Politik reagiere aber nur langsam auf diesen Trend, so Filipe Hauser von der Radlobby Tirol. Es sei dringend notwendig, die Radinfrastruktur zu verbessern. Durch den Radmasterplan komme langsam Bewegung in die Sache, Hauser zeigt sich aber skeptisch, ob die Umsetzung gelingt.

Mehrere RAdfahrer von hinten, rechts eine Hecke
ORF
Jährlich steigt die Zahl der Radfahrerinnen und Radfahrer

Im Zuge des Radmasterplans soll die Zahl der Radwege deutlich erhöht werden. Dass es diesbezüglich mehr mehr Tempo bräuchte, räumen auch die Tiroler Grünen ein. Der grüne Verkehrssprecher Michael Mingler sagt, er wünsche sich, dass der Ausbau des Radwegenetzes noch schneller vorangehe und dem Ausbau auch in den Gemeinden höchste Priorität eingeräumt werde. Denn der Radwegausbau ist Gemeindesache, von Seiten des Landes wolle man aber diesbezüglich künftig enger zusammenarbeiten, so Mingler: „Manche Gemeinden sind sehr engagiert, in anderen besteht noch Aufholbedarf. Es bedarf aber überall mehr Mut.“ Man habe zwei neue Stellen in der Landesverwaltung schaffen können, die gemeinsam mit den Gemeinden den Radwegausbau vorantreiben sollen.

Akzeptanz der Radler stößt an Grenzen

Aber auch die Akzeptanz gegenüber Radfahrerinnen und Radfahrern stößt immer wieder auf Grenzen. Für das Timmelsjoch soll etwa eine Sperre für Radler an Wochenenden angedacht gewesen sein. Dies sei kein Thema, betonen Touristiker und weisen auf einen 50 Kilometer langen Radweg hin, der derzeit im Ötztal entsteht. Oliver Schwarz von Ötztal Tourismus bedauert, dass der Weg noch nicht gänzlich asphaltiert ist, man stoße „durch den Umweltschutz“ an Grenzen. Mingler bestätigt, dass es bei kurzen Abschnitten des Radwegs umweltschutzrechtliche Bedenken aufgrund der Asphaltierung gebe. Hier könne man alternative Beläge oder eine andere Routenführung wählen, so der grüne Verkehrssprecher.