Rollende Landstraße der ÖBB
ÖBB/Kapferer
ÖBB/Kapferer
Verkehr

Wieder mehr Lkws auf ROLA-Schienen

Letztes Jahr sind deutlich weniger Lkws auf der Rollenden Landstraße (ROLA) durch Tirol gefahren. Heuer gibt es dagegen wieder mehr Nachfrage. Die ÖBB bauen das ROLA-Angebot daher streckenweise aus und zeigen sich vor allem für den Herbst optimistisch.

Nach einem starken Start der ROLA am Jahresbeginn 2020 (40 Prozent mehr Lkws) trat die Pandemie auf das Bremspedal – die Auslastung blieb den Rest des Jahres für die ÖBB enttäuschend – mehr dazu in ROLA blieb 2020 hinter Erwartungen.

Während die ROLA-Verbindung Wörgl-Brenner damals auch bei geringerer Buchung durchgehend bestand, musste die Verbindung Wörgl-Trento über längere Zeiträume aufgrund behördlicher Anordnungen in Italien sogar ganz eingestellt werden – etwa vom 11. März bis 21. Juni 2020, sowie vom 4. Dezember bis zum 17. Jänner 2021.

Starker Juli und August 2021

Inzwischen läuft die ROLA wieder an: Im heurigen Juni verzeichnen die ÖBB am Brenner eine Steigerung von 39 Prozent. Im August werde man die Marke von 100.000 transportierten Lkws am Brenner erreichen, meldeten die ÖBB – um ein Viertel mehr als noch im Jahr 2019 vor der Pandemie.

Die steigende Nachfrage schlägt sich auch im Angebot nieder: Die ÖBB haben im April die Zahl der ROLA-Züge Wörgl-Trento von drei auf sechs Zugpaare pro Woche verdoppelt. Bei stärkerer Nachfrage könnte das Angebot auch noch weiter nach oben geschraubt werden, hieß es. Man sei jederzeit in der Lage, zusätzlichen Bedarf aufzunehmen.

Zug der Rollenden Landstraße über der Autobahn bei Kramsach
ZOOM.TIROL
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Optimistisch für den Herbst

Die aktuellen Buchungsdaten der ROLA würden belegen, dass es sich bei den durch Corona bedingten Rückgängen zwar um eine starke Delle, aber um keine dauerhaften Einbußen gehandelt habe, erklärte Christoph Gasser-Mair von den ÖBB.

Es gebe einen klaren Aufwärtstrend, die Zahl der transportierten Lkws erhole sich wieder und steige deutlich an, wenngleich sie unter den geplanten Werten läge. Man sei optimistisch und erwarte einen „starken Herbst“. Die Zusammenarbeit zwischen ÖBB, Exekutive und Land Tirol funktioniere sehr gut, man ziehe an einem Strang, was die Bemühungen um die Verlagerung des Schwerverkehrs angehe, hieß es.

Covid-Maßnahmen der ROLA

Die Tiroler Wirtschaftskammer berichtete letztes Jahr von vielen Fahrerinnen und Fahrern, die Sorge hatten, sich in den ROLA-Zügen anzustecken. Um während der Pandemie die Abstände zu gewährleisten, werde der Belegungsgrad im Begleitwagen ständig kontrolliert, um den Abstand zwischen dem Fahrpersonal zu wahren und damit das Risiko zu minimieren, erklärten die ÖBB. Überwacht werde insbesondere die Zahl von Lkw mit doppelter Fahrerbesetzung. Bei Bedarf verteile man die Fahrtgäste auf mehrere Züge oder sogar Zusatzbusse.

Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes sei zudem verpflichtend, hieß es. Gleichzeitig seien weiterhin verstärkte Schutz- und Desinfektionsmaßnahmen aufrecht – so würden in den Begleitwagen etwa die wichtigsten Kontaktstellen wie WC-Anlagen, Kabinen, Tische, Türgriffe, Handläufe, Oberflächen und Polster nach jeder Zugwende desinfiziert.