Eine Tiroler Ärztin wandte sich mit einem Mail an den ORF Tirol und schrieb, dass die Phrase „testen, testen, testen“ für die Ärztinnen und Ärzte nur mehr als Hohn empfunden werde. Auch die viele Mühe beim Impfen werde nicht gewürdigt, wenn nicht einmal die Gehälter dafür ausbezahlt werden.
Zum Teil seit April kein Geld bekommen
Das bestätigte dem ORF Tirol am Donnerstag auch Ärztekammer Präsident Artur Wechselberger auf Nachfrage. Teilweise seien die Gelder für die niedergelassenen Medizinerinnen und Mediziner und auch für viele Assistentinnen und Assistenten in den Impfstraßen seit April nicht bezahlt worden. Auch mehrmalige Nachfragen beim Land seien nicht beantwortet worden. Schon bei der Lieferung der Impfstoffe hätten sich viele Ärztinnen und Ärzte im Stich gelassen gefühlt. Nun herrsche wegen der offenen Honorare erneut großer Unmut in der Ärzteschaft, so Wechselberger.
Verzögerungen durch viele Anträge
Eine Nachfrage des ORF Tirol an die zuständige Gesundheitslandesrätin Annette Leja (ÖVP) zu diesem Vorwurf wurde von der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit der Tiroler Landesregierung am Donnerstag schriftlich beantwortet:
„Durch die hohe Zahl an eingehenden Abrechnungsformularen kann es zu Verzögerungen kommen. Die eintreffenden Anträge auf Auszahlung werden von der Abteilung Landessanitätsdirektion in enger Abstimmung mit der Landesbuchhaltung schnellstmöglich abgearbeitet. Auch vor dem Hintergrund, dass in Einzelfällen von den ÄrztInnen zudem weitere Daten angefordert werden, um eine rechtlich gesicherte Auszahlung zu gewährleisten. Um die Anträge schneller abarbeiten zu können, wurden weitere Personalkapazitäten für diese Aufgabe vorgesehen,“ hieß es in der Stellungnahme des Landes. Wann die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte ihr Geld bekommen, ist derzeit unklar.