Operation Transplantation
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Medizin

CoV-Impfung vor Operationen empfohlen

Langsam nähert sich die Anzahl der medizinischen Eingriffe wieder dem Wert vor der Pandemie. Nicht zuletzt, weil die Durchimpfungsrate steigt. Bei einer geplanten Operation und einer Covid-Schutzimpfung gilt es, ein paar Dinge zu beachten.

Laut Statistik Austria sind vor der Pandemie 2019 nahezu 1,3 Millionen Operationen in Österreich durchgeführt worden. Im letzten Jahr war diese Zahl deutlich zurückgegangen, auch, weil viele Eingriffe verschoben werden mussten – mehr dazu in CoV: OP-Verschiebungen in allen Spitälern. Inzwischen steigt die Anzahl der Operationen wieder.

Rat: CoV-Impfung vor Operation

In Österreichs Kliniken und Spitälern wird der Zeitpunkt einer Operation durch die medizinische Dringlichkeit bestimmt. Bei Notfällen wird sofort operiert, ein Eingriff bei akuter schwerer Erkrankung findet so rasch wie möglich statt.

Ist der Eingriff planbar, solle man sich vor der Operation impfen lassen, rät Anästhesist und Intensivmediziner Stephan Eschertzhuber: „Man hat gesehen, dass eine Infektion mit dem Coronavirus und eine daraus resultierende Covid-Erkrankung ein großes Risiko für planbare Operationen darstellt. Deshalb sollte man möglichst geimpft sein, bevor man einen planbaren Eingriff durchführen lässt.“

Impfung Coronavirus
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Wer eine planbare Operation vor sich hat, sollte sich rechtzeitig gegen Covid impfen lassen

Mindestens eine Woche zwischen CoV-Impfung und OP

Auch hinsichtlich des Abstands zwischen einer Impfung und einer Operation gibt es ganz klare Empfehlungen: „Das nationale Impfgremium empfiehlt prinzipiell, nach einer Impfung mit einem Todimpfstoff einen Abstand von mindestens drei Tagen zu einer planbaren Operation“, so der Arzt.

Bei der Impfung gegen SARS-CoV-2 wird ein Abstand von mindestens einer Woche empfohlen", erklärte der Mediziner. „Je größer die Operation, desto besser ist es, wenn der Abstand länger ist.“ Wenn der Patient ein besonderes Risiko habe, etwa ein geschwächtes Immunsystem, gebe es auch Empfehlungen, zwischen Impfung und Eingriff drei bis vier Wochen verstreichen zu lassen.

Keine Wechselwirkungen

Wechselwirkungen zwischen einem zugelassenen Corona-Impfstoff und Medikamenten, die rundum eine Operation verwendet werden, sind nicht bekannt: „Sowohl im Bereich der Anästhesie, als auch der Chirurgie kennen wir keine Wechselwirkungen zwischen den Medikamenten und den verschiedenen zugelassenen Corona-Impfstoffen“, beruhigte Eschertzhuber.

Die Impfung sei eine der wichtigsten Säulen im Kampf gegen die Corona-Pandemie, sind sich Expertinnen und Experten einig. Umso wichtiger sei eine Vollimmunisierung vor einer geplanten Operation.