Baustelle von oben
WIFI Hohenems/Norbert Blum
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Wirtschaft

Deutlicher Positiv-Schub für die Wirtschaft

Eine Befragung der Wirtschaftskammer Tirol unter 219 Unternehmen und mehr als 40.000 Mitarbeitern zeigt einen deutlichen Aufschwung der Tiroler Wirtschaft. In den Antworten gaben 50 Prozent der Tiroler Leitbetriebe an, sich in einer guten wirtschaftlichen Lage zu befinden.

Dass sich damit der Wert im Vergleichszeitraum Sommer 2020 von 30 Prozent um 20 Prozentpunkte erhöht hat, ließ Wirtschaftskammerpräsidenten Christoph Walser am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Innsbruck angesichts der Verkündigung dieser Zahlen von einem „freudigen Tag“ sprechen. Zum Jahreswechsel 2020/2021 – am Höhepunkt der CoV-Krise – hatten nur 23 Prozent der Betriebe von einer guten wirtschaftlichen Lage gesprochen, merkte Walser an – mehr dazu in WK: „Todesspirale“ durch langen Lockdown.

Industrie und Bauwirtschaft mit guten Ergebnissen

Allerdings gebe es einen Unterschied zwischen dem Produktionssektor und dem Dienstleistungsbereich, ergänzte der Wirtschaftskammer-Präsident. „In der Industrie und in der Bauwirtschaft läuft es sehr gut, im Handel etwas schwächer“, strich Walser heraus. In der Industrie berichteten etwa 65 Prozent der Unternehmen von einer guten wirtschaftlichen Situation, im Dienstleistungssektor 32 und im Handel nur 26 Prozent, so Walser.

Blick auf die Baustelle der „Danube Flats“ neben der Reichsbrücke
ORF
Der Motor der Bauwirtschaft brummt in Tirol

Stimmungslage hat sich gedreht

In die zweite Hälfte des Jahres 2021 blicke trotz der unterschiedlichen Stimmung in den Branchen eine Mehrheit der Unternehmen und deren Mitarbeiter optimistisch in die Zukunft, sagte Walser. „56 Prozent sind sehr optimistisch, nur mehr drei Prozent pessimistisch“, betonte er. Dieser deutliche Stimmungswechsel – noch vor wenigen Monaten waren 29 Prozent in einer pessimistischen Stimmung – zeige laut dem Tiroler Wirtschaftskammerpräsidenten unter anderem auch, dass „Bund und Länder mit ihren Unterstützungen und Maßnahmen gut und richtig reagiert haben“.

Ein Drittel der Betriebe hat Vorkrisen-Niveau erreicht

Diese Zahlen und die Stimmung unter den Tiroler Unternehmen veranlasste dann auch Stefan Garbislander, Leiter Wirtschaftspolitik, Innovation und Strategie in der Tiroler Wirtschaftskammer, davon zu sprechen, dass in wirtschaftlicher Hinsicht bald wieder das „Vorkrisen-Niveau“ erreicht sein werde. „Bei einem Drittel der Betriebe ist das jetzt bereits der Fall“, schob er nach.

Eigenkapitalquote stärken

Damit sich der derzeitige Aufwärtstrend der Tiroler Wirtschaft fortsetzt, machten Walser und Garbislander unisono schließlich einige Maßnahmen und Voraussetzungen für die nähere Zukunft dingfest. „Es muss etwa die Resilienz der Unternehmen durch eine Erhöhung der Eigenkapitalquote gestärkt werden“, meinte Garbislander. Walser wiederum machte sich für ein zügiges Voranschreiten der Coronavirus-Impfungen stark. „Die damit einhergehende mögliche Verhinderung einer vierten Welle ist entscheidend für den Wintertourismus“, hob Walser hervor. Somit gelte es aktuell auch noch die nicht geimpfte Tiroler „aufzuklären und zu motivieren“, führte Walser aus, der sich zugleich gegen eine Impflicht aussprach.