Apres Ski Lokal innen
ORF
ORF
Politik

Platter für Grenzziehungen im Tourismus

Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) hat hinsichtlich des Tourismus den Tiroler Weg betont. Man werde einige Grenzen einziehen wie einen Bettenstopp bzw. Bettenobergrenzen für Betriebe, so Platter in der Ö1-Reihe „Im Journal zu Gast“. Übertriebenen Partytourismus soll es laut Platter nicht mehr geben, Betriebe aber einfach auf politischen Wunsch hin zu schließen, werde nicht möglich sein.

Was in Ischgl passiert sei, hätte auch in jedem anderen Ort passieren können, „das Virus ist ja nicht in Ischgl entstanden“, so Platter. Man habe schon bei wenigen bekannte Infektionen die Wintersaison beendet, „da ist Tirol vorausgegangen“. Im Rückblick habe man nicht alles richtig gemacht, aber man habe sich unglaublich bemüht. Man habe gelernt, und auch die Expertinnen und Experten hätten sehr unterschiedliche Meinungen gehabt, „letztendlich muss die Politik entscheiden, und wir haben entschieden“.

„Tiroler Tourismus sehr erfolgreich“

Beim Tourismus betonte Platter den Tiroler Weg, den man neu beschlossen habe. Man habe ein hervorragendes Angebot in einem sehr erfolgreichen Tourismus, „aber wir werden alles daransetzen, dass ein übertriebener Partytourismus nicht stattfindet“. Tirol werde oft so hingestellt, als ob es überall Partytourismus geben würde, so Platter. Zu Betriebssperren sagte Platter, man könne nicht einfach Betriebe schließen, wenn es keine Verfehlungen gebe. Das müsse die Gewerbebehörde entscheiden, und man könne nicht Betriebe schließen, weil es politisch gewünscht sei.

Es gebe im Tourismus ein ganz breites Angebot, der Tiroler Tourismus sei der stärkste im Alpenraum. Man werde ihn so fortsetzen müssen, „aber einige Grenzen werden eingezogen“. So gebe es in Tirol einen Bettenstopp. Insgesamt brauche man nicht mehr Betten, als es derzeit gibt, und Beherbergungsbetriebe dürften nicht über 300 Betten haben.

Ischgl nicht an den Pranger stellen

Zu Ischgl sagte Platter, hier gebe es ein hervorragendes Angebot, es sei aber das eine oder andere ortspolizeilich zu tun. Insgesamt werde man Ischgl nicht an den Pranger stellen, so Platter. In Ischgl sehe man immer nur die eine Seite, wo es nicht gut gelaufen sei. Es gebe wenige Tourismusorte, wo so viele Haubenköche arbeiten würden, das Positive werde meist in der Diskussion vergessen.

Zu den umstrittenen Skigebietsausbauprojekten sagte Platter, es seien keine neuen Skigebiete mehr möglich, und es gebe genaue Grenzen. In der letzten Zeit habe es kein großes Projekt mit deutlichen Erweiterungen der Pisten gegeben. Es habe aber große Investitionen in die Qualität geben.

Chaletdörfer: Lech könnte für Tirol Vorbild sein

Angesprochen auf Chaletdörfer und den Stopp für Investorenmodelle im Vorarlberger Lech sieht Platter auch einen möglichen Weg für Tirol. Man habe schon eine gesetzliche Grundlage geschaffen, „aber Lech ist ein gutes Beispiel, und diesem Beispiel werden wir da oder dort mit Sicherheit folgen“.