Viel profitieren können die Bergrettungen voneinander, wenn sie eigenes Knowhow oder Ausbildungsmöglichkeiten mit den anderen teilen, erklärt der Landesleiter der Tiroler Bergrettung Hermann Spiegl. So etwa habe man mit dem Ausbildungszentrum im Jamtal speziell im Winter ein großes Juwel. Da lade man auch Leute aus Südtirol, dem Trentino und dem Belluno zu den Kursen ein. Umgekehrt sei es, wenn ein Bergsteiger aus Tirol die Möglichkeit bekommt, im steilen Fels der Dolomiten einen Kurs zu machen. „Die haben Techniken in der Steilwand, die wir in einigen Ortsstellen auch haben, aber anders entwickelt“, so Spiegl.

Frucht eines Interreg-Projekts
Die Bergrettung des Trentino ist bei dieser Zusammenarbeit offiziell noch nicht dabei, soll aber laut Spiegl bald mit ins Boot kommen. Die Zusammenarbeit ist auch Frucht eines Interreg-Projekts, erklärt Spiegl. Bei dem Projekt habe man sehr gut zusammengearbeitet und beschlossen, mit der Zusammenarbeit weiter zu machen. Offensichtlich stimmt auch die Chemie zwischen den Bergrettungen: „Egal wo die Leute herkommen, ob sie aus dem Belluno, aus dem Trentino, aus Südtirol oder aus Nordtirol, wir ticken alle ziemlich gleich“, so Spiegl. Man sei stur aber auch herzlich und angetan von der Kompetenz des anderen.
Bilaterale Vereinbarungen fehlen
Ausbaufähig ist hingegen die Zusammenarbeit auf Behördenebene. Nach wie vor sind etwa die Funksysteme streng nach Ländern getrennt. Hier bräuchte es bilaterale Vereinbarungen zwischen den Staaten.