Plansee-Werk
ORF
ORF
Wirtschaft

Plansee-Umsatz in Pandemie mit Minus

Der Hochleistungswerkstoffproduzent Plansee mit Sitz im Außerfern musste im Geschäftsjahr 2020/2021 einen Umsatzrückgang von sechs Prozent hinnehmen. Beim Ausblick gab sich Plansee-Vorstandssprecher Karlheinz Wex aber optimistisch.

Wex sprach von einem „schwungvollen Start ins neue Geschäftsjahr“. In den ersten Monaten habe man „einen deutlich gestiegenen Auftragseingang“ verzeichnet. Im Zuge der Pandemie musste Plansee zuletzt dagegen einen Rückgang des Jahresumsatzes von 1,38 Milliarden auf 1,29 Milliarden Euro hinnehmen. Das wurde bei der Bilanzpressekonferenz am Donnerstag bekannt gegeben.

Die Absatzmenge ging zwar um neun Prozent zurück, „innovative Produkte mit Alleinstellungsmerkmalen“ und eine „Veränderung in Richtung höherwertiger Produkte“ ließen den durchschnittlichen Verkaufspreis jedoch um fast vier Prozent steigen, so der Vorstandssprecher.

Firmenschilder von Plansee und Ceratizit
ORF
Die Plansee-Gruppe hat zuletzt den Hochleistungswerkzeugproduzenten Ceratizit vollständig übernommen

Coronavirus-Pandemie „erfolgreich bewältigt“

„Wir haben die Coronapandemie erfolgreich bewältigt“, meinte Wex im Rückblick. Künftig liege die Zielmarke bei 30 Prozent Neuproduktanteil am Gesamtumsatz. Dafür habe die Plansee Group im vergangenen Geschäftsjahr 61 Millionen Euro in Forschung und Entwicklung investiert.

Mit der Übernahme der Mehrheit am Hochleistungswerkzeughersteller Ceratizit im Februar und der Neuorganisation des Gruppenportfolios habe sich „just in dieser Krise die größte Chance aufgetan“. Doppelstrukturen sollen in der Folge bereinigt, Entscheidungsprozesse klarer werden, kündigte der Vorstandssprecher an. Die Zusammenlegung werde aber nicht „zu einem größeren Personalabbau führen“.

Unternehmensbeteiligungen mit Milliardenumsätzen

Die Unternehmensbeteiligungen unabhängig von der Beteiligungsgröße erzielten im Geschäftsjahr 2020/21 einen Umsatz von 2,55 Mrd. Euro, nannte Wolfgang Köck, Mitglied des Vorstands, aktuelle Geschäftszahlen. Während sich Maschinenbau und Luftfahrt rückläufig entwickelten, verzeichnete Plansee eine steigende Nachfrage aus der Halbleiterindustrie, der Unterhaltungselektronik und der Medizintechnik, so Köck. Durch den Branchenmix und den hohen Neuproduktanteil verspreche man sich „Rückenwind in der Hochkonjunktur“.

Trotz Krise wurde im vergangenen Jahr investiert: 153 Millionen Euro flossen in Gebäude, Infrastruktur, Anlagen und Unternehmensübernahmen. „Alle wichtigen Investitionsvorhaben wurden umgesetzt“, zeigte sich Köck zufrieden. Das sich im Bau befindliche Hartmetallwerk der Ceratizit im Breitenwanger Ortsteil Kreckelmoos werde 2023 in Betrieb gehen und 300 MitarbeiterInnen beschäftigen. Das neue Logistikzentrum in Kempten sei vor wenigen Wochen in Betrieb gegangen. Indes sei die Eigenkapitalquote „weiterhin grundsolide“, und von 61 auf 63 Prozent sogar auf einen neuen Höchstwert gestiegen.