Einstimmig hat der Innsbrucker Stadtsenat beschlossen, die Skulptur des Künstlers Udo Rabensteiner vor der Dreiheiligenkirche in Innsbruck direkt neben den Viaduktbögen der Bahn aufzustellen. Die Kosten dafür trägt die Stadt, sie stellt auch den Platz dafür zur Verfügung.
Mahnmal als Teil der Trauerarbeit für die Opferfamilie
In Auftrag gegeben wurde die Skulptur von der Familie Perauer. Ihr Sohn war im November 2018 mit Freunden aus Vorarlberg nach Innsbruck gekommen, um hier auszugehen. Nach dem Besuch eines Lokals in der Bogenmeile wurde der 21-Jährige, der als Letzter der Gruppe ging, vollkommen unvermittelt und überraschend von einem Mann von hinten mit einem Messer angegriffen. Ein Stich in den Hals war dabei tödlich. Die Freunde des jungen Vorarlbergers hatten den Angriff zunächst weder mitbekommen, noch den flüchtenden Täter gesehen.
Als Verdächtiger wurde aufgrund von Videoaufzeichnungen später ein 25-Jähriger aus Afghanistan festgenommen. Beim Prozess wurde er aufrund einer schwerstgradigen Störung für zurechnungsunfähig erklärt. Er wurde in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingeliefert – mehr dazu in Einweisung nach tödlicher Messerattacke. Die Opferfamilie wollte auf die Tat mit einen Zeichen gegen Gewalt reagieren. Das führte zu der Idee mit der Skulptur, die vom Vorarlberger Bildhauer Udo Rabensteiner umgesetzt wurde.
Wut und Trauer in Mitgefühl verwandeln
Die Familie Perauer sah den Prozess auch als Weg, um Wut und Trauer in Mitgefühl zu verwandeln. Gewalt auf der einen Seite dürfe nicht wieder Gewalt und Hass auf der anderen Seite zur Folge haben, so die Hintergründe für das Mahnmal. Der Innsbrucker Bürgermeister Georg Willi (Grüne) bedankte sich bei der Familie für die Schenkung der Skulptur. Die Stadt unterstütze ihre Anliegen sehr gerne. Sie wird die Aufstellung des Mahnmals umsetzen und auch eine Informationstafel zum Hintergrund des Kunstwerks anbringen.