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Tiere

Herdenschutz: Projekt mit Hirten und Hunden

In Tirol gibt es derzeit auf drei Almen Pilotprojekte zum Herdenschutz, die vom Land gefördert werden. Eingesetzt werden dabei Hirten und Hirtenhunde, sowie Zäune für die Nacht. Die Maßnahmen sollen Schutz vor Wölfen und Bären bieten und Risse verhindern.

Eine dieser Almen ist die Fließer Alm oberhalb von Spiss (Bezirk Landeck). 850 Schafe von 35 Bauern wurden dort aus mehreren Gemeinden aufgetrieben. Die Schafsherde wird durchgehend von zwei Hirten bewacht, dazu sind noch drei Hirtenhunde im Einsatz. „Nur mit den besten Leuten, die sich da drüber trauen, kann man so ein Projekt überhaupt anfangen“, sagt Robert Hueber, Schafbauer aus Nauders und Obmann dieser Bauern-Almgemeinschaft.

Hohe Kosten für Herdenschutz

Er hat sich schon länger für ein Herdenschutzprojekt eingesetzt, zunächst musster er allerdings gegen den Widerstand von Bauern kämpfen. Seit der zunehmenden Konfrontation mit Wolf und Bär gebe es den Rückhalt für ein derartiges Projekt, sagt er.

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Die Herde wird ständig von Hirten bewacht

Der Obmann der Almgemeinschaft berichtet, dass Herdenschutz extrem arbeitsaufwändig sei und ohne öffentliche Gelder derzeit nicht umsetzbar sei. Noch sei unklar, wieviel die Fließer Alm als Pilotprojekt bekomme. „Das kann man noch gar nicht genau beziffern. Mit 100.000 Euro, glaube ich, werden wir nicht durchkommen. Da wird es schon mehr brauchen“, rechnet er vor. Immerhin seien zwei Leute angestellt. Dazu mussten Hütten gebaut werden, Zäune für die Nacht- und Schlechtwetterpferche gebaut werden. Diese Kosten könne man noch gar nicht beziffern.

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Schafe werden von Robert Hueber aufgetrieben

In diesem Jahr gab es bisher keine Verluste

Mit den Hirten, den Hirtenhunden und dem Einpferchen der Schafsherde in der Nacht kann auf das Aufstellen von Elektrozäunen zur Beweidung verzichtet werden. Das sei in dem steilen Gelände ohnehin problematisch. Bisher haben die Herdenschutzmaßnahmen ihre Wirkung gezeigt. Verluste durch Wolf oder Bär gab es in diesem Sommer noch nicht – im Gegensatz zum Jahr davor, wo man 23 Schafe verloren habe.