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Umwelt

Sonnen-Energie als Standbein für Tiwag

Die schwarz-grüne Regierung will offenbar eine Neuausrichtung des landeseigenen Stromkonzerns Tiwag. Alternative Energien sollen dort in den Vordergrund treten. Die Grünen fordern, dass künftig verstärkt auf Sonnenenergie gesetzt wird.

Der Klimaschutz werde eines der zentralen Themen, das erklärte Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) am Montag in einer Pressekonferenz zur Zukunft der ÖVP. Das Thema sei bisher zu wenig betrachtet und vernachlässigt worden, so Platter. Und ließ in Richtung des landeseigenen Stromkonzerns wissen: „Auch die Tiwag wird sich mehr mit alternativen Energien auseinandersetzen müssen“.

Die Grünen griffen diese Aussage des Koalitionspartners gerne auf. Man habe bereits lange versucht, die Tiwag von der Wichtigkeit der Sonnenenergie zu überzeugen, erklärte der Klubobmann der Grünen, Gebi Mair. Für eine Neuausrichtung sei es „höchste Zeit“, Photovoltaik und Solarenergie müssten von Pilotprojekten zu einem echten Standbein werden, so Mair.

Dachl aus Photovoltaik-Platten
Energie Tirol
Eine Photovoltaik-Anlage in der Innsbrucker Altstadt bietet eine Lademöglichkeit für Handys und soll das Potenzial zeigen

Sonnenenergie in Tirol nicht ausgeschöpft

Das Potenzial für Sonnenenergie sieht Mair in Tirol als sehr hoch an, auf acht von zehn Häusern könnte Sonnenenergie gewonnen werden, das belegen auch Studien – mehr dazu in In Tirol liegt viel Solar-Potenzial brach. Derzeit werde der Tiroler Strombedarf aber nur zu rund einem Prozent aus Sonnenenergie gedeckt. Das müsse sich ändern, um die Energieziele des Landes und des Bundes zu erreichen, zeigte sich Mair überzeugt, „da wird keine Dachschindel auf der anderen bleiben“. Dafür brauche es auch innovative und kreative Projekte.

Lawinenverbauung
Wildbach- und Lawinenverbauung
Auch auf Lawinenverbauungen sollen Photovoltaik-Anlagen Energie gewinnen

Photovoltaik auf der Autobahn und im Lawinenhang

Im Landtag am Mittwoch wollen die Grünen auch Anträge zu zwei Photovoltaik-Projekten einbringen. Als Pilotprojekt sollen Photovoltaik-Anlagen auf Lawinenverbauungen getestet werden. Diese seien bereits erschlossen und würden von der höheren Sonneneinstrahlung in der Höhe profitieren. Geklärt werden müsse aber in Zusammenarbeit mit der Wildbach- und Lawinenverbauung, wie der Strom weitergeleitet werde und was das koste, so Mair.

Als zweites Projekt soll gemeinsam mit der Asfinag geprüft werden, ob der Lärmschutz entlang der Autobahn streckenweise mit Photovoltaik-Einhausungen umgesetzt werden kann. So könnten die bereits versiegelten Flächen in Tirol für weitere Zwecke genutzt werden, so die Grünen in dem Antrag.